Südamerika 2012



Isla Margarita, Venezuela

27.-30.3.2012

Unglaublich aber wahr, die Strasse wurde noch am selben Abend wieder geöffnet und ich konnte am Tag darauf meinen Flug nach Margarita antreten, natürlich musste ich ein neues Ticket zahlen - war ja meine Schuld dass ich nicht rechtzeitig am Flughafen war >:-// - aber glaubts, mir war eh schon alles wurscht, Hauptsache ich komme weg von hier.

 

Erstaunlicherweise ging der Flug pünktlich, auch mit dem Gepäck ging alles glatt und ich war innerhalb von 20 Minuten nach der Landung in meiner Posada (ich hab immer drauf gewartet, dass jemand von der versteckten Kamera um die Ecke springt und schreit "Ätsch, das war nur ein Witz, so einfach geht das nicht" - aber.. nix, der Tag ist ohne Zwischenfälle verlaufen und ich konnte mich ruhig an den Strand legen um Sonne und Meer zu geniessen.


Ciudad Bolivar II

Nachdem ich unverrichteten Fluges wieder zurück nach Ciudad Bolivar musste, habe ich mich dazu entschlossen die Stadt ein wenig zu erkunden. Die Altstadt muss ich sagen ist gar nicht mal so leid. Die Häuser sind renoviert und in bunten Farben gestrichen, habe gehört das wurde aufgrund der Tatsache gemacht, dass Ciudad Bolivar zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt wurde. Damals hat der Staat angeordnet, dass die Altstadt aufgehübscht werden muss. Wer das Geld dazu hatte, der hat es auch gemacht. Wer nicht, dem hat der Staat das Haus verschönert allerdings auf eine lustige Weise. Der Staat zahlt natürlich nicht einfach so eine Komplettrenovierung, wäre zu aufwendig, zu teuer und natürlich unfair denen gegenüber die selbst zahlen. Also, was machen mit einem alten, runtergekommenen Haus? Die Lösung - man stellt vor das Haus eine neue, farbige Mauer und lässt es wie eine Häuserfassade aussehen :). Auf den ersten Blick merkt man dies nicht wenn man durch die Strassen läuft, erst wenn man nach oben sieht und plötzlich einen Baum aus dem "Haus" wächst merkt man dass man sich hier in einer "Filmkulisse" befindet :).


Ciudad Bolivar I

25.-27.3.2012

Ciudad Bolivar war eigentlich nur als Zwischenstation zwischen Canaima und meinen "Relaxferien" auf der Isla Margarita gedacht. Einen Nachmittag, eine Nacht und dann tschüss.. Take off to the beach!

Haha, denkste es kommt natürlich anders als gedacht (ich sags euch Venezuela hat mir bisher einige graue Haare beschert).

Früh morgens, ich war schon auf dem Weg zum Flughafen (der ist ca 1 Stunde von Ciudad Bolivar entfernt), wurden alle Autos nur 10km vom Flughafen entfernt von der Autobahn geleitet - Streik der Arbeiter von der Stahlindustrie! Danke, der Staat hat wieder mal die Löhne nicht gezahlt und somit ist die einzige Strasse von Ciudad Bolivar an den Flughafen und somit die wichtigste Nord-Süd-Verbindung zu. Mal sicher einen Tag, aber man rechnet mit bis zu drei Tagen, den bis dann rechnet man dass das Benzin im Süden alle ist und die Stahlindustrie steht und das Government einlenkt. Super Aussichten! Es ist wieder mal Troubleshooting angesagt!


Canaima & Salto Angel -Venezuela

23. - 25.3.2012

Canaima zählt zur Topsehenswürdigkeit in Venezuela, es liegt in einer Lagune welche von 5 Wasserfällen umgeben ist.  Der Ort selbst gehört zum Nationalpark Canaima, welcher ca. 10.000km2 umfasst. Von hier aus finden auch die Touren zum Salto Angel, der mit 997m der höchste Wasserfall der Erde ist.

Am Starttag der Tour fliegt man von Ciudad Bolivar nach Canaima, entweder in einem kleinen Flugzeug, das nicht mehr als 20 Personen fasst oder einer 5-sitzigen Cessna. In Canaima selbst ist man die erste Nacht in einem Campanimiento untergebracht, in meinem Fall nicht sehr luxuriös, aber das Bett war sehr bequem, also kann ich über den Rest hinwegsehen. Ich war mit einer Gruppe Brasilianern zusammen auf der Tour (Mein Portuñol ist nun auf höchstem Level :) - Rum hilft :))

Am Nachmittag überquerten wir mit einem motorisierten Einbaum die Lagune und gelangten so zum Salto Sapo. Dieser hat aufgrund der noch andauernden Trockenzeit nur wenig Wasser, somit konnten wir auf im Rumspazieren. Einer der nebengelegenen Wasserfälle hatte genug Wasser um darunter zu gehen. Ein wahnsinnig eindrückliches Erlebnis - und seeehr nass!

Am kommenden Tag ging es den Rio Carrao hinauf zum Salto Angel (3.5 Stunden im Boot - meine Beine waren nicht mehr spürbar). Zum Glück führte der Fluss genug Wasser und wir mussten nur einmal aussteigen und wandern.. In der Trockenzeit kann dies sonst schon mal 5-6 mal vorkommen. Und dann auch das Thema "Trockenzeit", nach nur einer Stunde Fahrt hat es zu Regnen begonnen.. Zuerst nur Tropfen.. dann mehr, und zum Schluss einfach Strömend.. Es reicht ja nicht dass  aufgrund der Stromschnellen Wasser aus dem Fluss ins Boot schwappten, nein, nun auch noch von oben.. Innert kürzester Zeit waren wir nass bis zur Unterhose.. Und dies muss man noch weitere 2.5 Stunden aushalten - na Pfiatigott!!

Im Camp angekommen, hatten wir nicht lange Zeit.. Umziehen war sowieso nicht, denn es regnete immer noch in Strömen. Nun hiess es - Wandern! 1 Stunde bis zum Angel Fall. Ok, es war nun nicht ganz so schlimm, da es durch den Wald ging, aber der Wanderweg selbst hat viel abverlangt.. Alles steinig oder mit Wurzeln übersäht und extrem rutschig weil nass. Aber wenn man dann den Wasserfall immer näher hört und sich schlussendlich der Blick darauf erhebt, ist es einfach nur wahnsinnig. Man fühlt sich richtig klein..


Merida - Venezuela

19.-22.3.2012

Die Stadt Merida ist die Hauptstadt der gleichnamigen Region und befindet sich auf 1600m in den Anden von Venezuela.

Die Stadt selber hat nicht wahnsinnig viel zu bieten. Wie überall findet man auch hier eine Plaza Bolivar und die dazugehörige Kathedrale. Die Stadt ist riesig aber sehenswert ist vorwiegend der alte Teil.

Wer nach Merida kommt ist entweder Student, die Anzahl an (guten) Unis ist sehr hoch, oder interessiert an Abenteuer-Sport wie Wildwasserrafting oder Canyoning, oder nimmt es als Zwischenstation auf dem Weg in die Los Llanos (die Weiten) Venezuelas oder ist schwul (Merida ist nach Caracas die zweite Schwulenhochburg).


Los Llanos - Venezuela

17.-19.3.2012

Der Nachtbus war wie erwartet unbequem und eisig kalt. Keine Ahnung warum die Klimaanlage die ganze Nacht voll laufen muss, gefroren haben eh alle. Hinter mir eine Familie mit schreiendem Baby, vorbei wars mit der Nachtruhe. Immerhin die Filme waren gut. Der Bus brauchte schlussendlich 16 Stunden (!) bis nach Merida. Dort angekommen bin ich mit dem Taxi weiter in die 7 Stunden entfernten Los Llanos (die Weiten) von Venezuela. Hört sich vielleicht viel an, aber die Reise dorthin ist schon ein Erlebnis, man fährt über die Anden und kommt bis auf 4500m, die Natur ändert sich stündlich und es gibt immer was zu sehen.

Ungefähr eine Stunde vor dem Ziel musste ich dann "umsteigen", es war schon dunkel und ich müde und ehrlich gesagt wusste ich gar nicht um was es geht. Ich wurde bereits von 3 Jungs im Jeep erwartet, wie sich rausstellte Guides von der Posada in der ich meine Zeit hier verbringen sollte. Also gut, umsteigen.. Nach 5 Minuten fahrt wusste ich warum, die Strasse war so löchrig, holprig und teilweise nicht vorhanden; da wäre das "normale" Auto nicht durchgekommen. In der Posada angekommen wollte ich nur noch ins Bett, 36 Stunden nahezu schlaflos, das ist zuviel. Also, rein ins Zimmer, alles abgeworfen und in die Heia... Aber oh ha, ich konnte doch tatsächlich nicht einschlafen, irgendwie fühlte ich mich unwohl, konnte aber nicht sagen warum. Hmmm, ein bisschen Musik und es ging dann irgendwann.

In der Früh war ich schon zeitig auf, ab 6.30 gibts keinen Strom mehr und somit auch keinen Ventilator und das bedeutet "Schweissausbruch", es ist wirklich schon am morgen sehr heiss hier. Bin dann mal draussen rumgelaufen und hab mich umgesehen wo ich überhaupt gelandet bin. Naja, die Posada selber nicht sehr speziell, aber die Umgebung "Wow"! Obwohl es nur flach ist, mit ein paar Bäumen.. die Natur ist der Hammer und schon hier konnte man einige Tiere erspähen...

Beim Frühstück dann habe ich die anderen der Gruppe und die Guides kennengelernt. Heute waren sie nicht mehr so unheimlich wie gestern Abend :).. Nachdem Frühstück hiess es dann, rauf auf den Jeep und rein in die Natur... (hierzu sage ich gar nichts, schauts euch die Fotos an).

Am Nachmittag gings dann im Galopp durch die Savanne und später Piranha-Fischen für das Abendessen (ehrlich gesagt ist aber net viel dran an den Viechern).


Von Cartagena nach Caracas.. und was dann geschah..

15. -16.3.2012

Das Aufstehen am Morgen des Fluges nach Venezuela fiel besonders schwer, wir dachten ja es ist eine super Idee am letzten Abend bei der Media Luna Party in Cartagena  die Sau raus zu lassen.. Ja, da haben wir das Geschenk. Mit Hangover in den Flieger..

Beim Flug ging alles relativ glatt, ein bisschen geschlafen und das Magazin durchgeblättert (nur nicht an Kopfweh denken). Stop-over in Bogota.. Ah ha, man muss hier das Terminal via Bus wechseln, 1.5 Stunden Aufenthalt, sollte ja kein Problem sein. Denkste! Der Bus kam erst nach 15 Minuten, dann eine schier endlose Fahrt über den Flughafen (mit Stau!), raus aus dem Bus und zur Immigration (geht ja raus aus Kolumbien), hier zwar keine Schlange aber ein unendlich langsamer Beamter. Nach 20 Minuten sind auch wir an der Reihe, ein paar dämliche Fragen, Stempel rein und das wars (man meinte das könnte auch schneller gehen). So, die Zeit rennt. Der Flug ist um 14.30 (es ist bereits 14.05).. weiter gehts zum Handgepäcks-Check, gähn, auch hier langsame Angestellte.. Rauf zu den Gates (eh klar, meines ist ganz hinten).. dort angekommen halten die Stewardessen schon Ausschau nach mir (es ist bereits 14.20).. Hechtsprung und rein in den Flieger.. Buh geschafft!

In Caracas angekommen wollte ich nur noch ins Hotel und schlafen.. Warten wir mal aufs Gepäck.. Koffer um Koffer kommt aus dem Untergrund.. Die Leute verschwinden nach und nach, aber ratet mal wessen Gepäck nicht angekommen ist?

Super, auch das noch.. Ab zum Schalter.. Aha, hier heisst es "zu wenig Zeit zum Umpacken in Bogota" - überrascht mich nicht, hab ja gesehen wie langsam dort alles geht. Was bleibt mir übrig - Zettel ausfüllen und ins Hotel, mit der Aussicht dass mein Gepäck mit dem nächsten Flieger kommt und somit am Morgen am Flughafen auf mich wartet.. Gute Nacht!

Am nächsten Morgen hatte ich natürlich den versprochenen Anruf der Fluggesellschaft nicht erhalten. Also, nachbohren! Wurde mehrmals verbunden, aber leider wusste niemand Bescheid ("Lo siento, la sistema me dice nada").. Ok, warten ist angesagt. Bis am Nachmittag wusste immer noch niemand Bescheid. Nachdem der 3. Flieger aus Bogota angekommen war und ich wieder nachgefragt hab (diesmal schon ziemlich grantig), plötzlich konnte das System sprechen - mein Rucksack ist angekommen! Fortuna, endlich! Es wurde mir versprochen, dass er in der nächsten Stunde in mein Hotel gebracht wird (sprich 2 Stunden). Und tatsächlich mein Rucksack ist gekommen! Juhuu! Keine Zeit verlieren, ab an den Busbahnhof und rein in den nächsten Bus nach Merida.. 12 Stunden overnight - egal Hauptsache weg hier!


Cartagena - Kolumbien

4.3.-15.3.2012

Cartagena befindet sich im Norden Kolumbiens an der Karibiküste. Der alte Teil der Stadt ist vollständig von einer dicken, sehr gut erhaltenen Mauer umgeben. Diese kommt, soweit ich das mitbekommen habe, noch aus der alten spanischen Kolonialzeit. Inmitten dieser Mauer befindet sich der historische Teil Cartagenas mit wunderschönen, gut erhaltenen Kolonialhäusern in den verschiedensten Farben. Hier findet man auch viele Restaurants, Shops und Unterkünfte. Der neue Teil, genannt Bocagrande befindet sich auf einer Landzuge und bietet soweit alles was man sich vorstellen kann, von Hotels über Shoppingcenter, Restaurants, Fast-Food-Ketten und jenste Firmen. Hier finden sich auch die noblen Diskotheken und Bars, für Partypeople somit genau das richtige; um sich hier eine Bleibe zu suchen, eher weniger spektakulär.

Leider ist vor den Toren Cartagenas nicht sehr viel los mit weissen, langen Sandstränden; doch die bekannte Playa Blanca ist nicht sehr weit entfernt und mit einer 45 Minütigen Speedbootfahrt gut erreichbar.

Schon von Weitem kann man den weissen Sandstrand sehen und das Meer ist mit seinem türkis einfach nur eine Augenweide, da zögert man nicht lange und reisst sich die Kleider vom Leib um einen kühlenden Schwumm zu machen. Die Playa selbst ist nur ein ca. 200m langer Landstrich - Meer, Strand, einige schattige Plätzchen (für die man natürlich zahlen muss), dann kommen die Restaurants und dahinter befinden sich die Schlafmöglichkeiten (Hütten mit Bett direkt im Sand, Zelte oder Hängematten). Die Playa kann man nur an einem Tag besuchen, was aber aufgrund der kurzen Aufenthaltszeit fast nicht zinst, oder man bleibt hier für einige Nächte um mal richtig relaxen zu können. Hier empfehle ich aber nach eigener Erfahrung maximal 2 Nächte zu bleiben, den am Abend ist hier nicht sehr viel los, es gibt keinen Strom (nur Kerzen) und die Getränke und das Essen sind sehr "touristisch". 


Taganga Beach & Tayrona Nationalpark - Kolumbien

29.2.-4.3.2012

Nach einer mehrstündigen Busreise an die Grenze Kolumbiens, Weiterreise (mehrere Stunden im Bus) nach Cali, Stopover (gracias hermanita para la habitacion muy comoda) und anschliessend von Cali nach Santa Marta habe ich endlich die Küste von Kolumbien erreicht! Endlich wieder Sonne, in Quito war es definitiv zu kalt..

Mit einer 30-min Taxifahrt erreicht man Taganga Beach, direkt am karibischen Meer; touristisch aber nicht überlaufen. Kleiner Strand, kleines Dörfchen, überschaubar.. Buh, genau das was ich jetzt brauche.

Relaxen, Sonne tanken, guten Fisch essen, und ein bisschen tauchen.. Herz was willst du mehr!

 

Mit einer 2 Stündigen Busfahrt erreicht man den Eingang zum Tayrona Nationalpark. Von hier aus kann man wunderschöne Wanderungen durch den Park an die verschiedensten Strände mache. Und das lohnt sich wirklich; Weisser Sandstrand, nahezu keine Touristen und stahlblaues Meer. Aufgrund der starken Strömung muss man allerdings achten wo man ins erfrischende blau springt; an einigen Stränden wird man ganz unmissverständlich darauf hingewiesen, dass man hier besser nicht ins Wasser geht um nicht Teil der Statistik zu werden.

In San Juan und Arrecife kann man gut die Nacht verbringen und dies je nach Budget in einem der Cabañas (seehr teuer), in einem Zelt oder in der Hängematte (mit Moskitonetz versteht sich).


Was nun..

Wieder zurück aus dem Dschungel Ecuadors, habe ich noch einige Tage in Quito verbracht. Nicht ganz freiwillig muss ich sagen. Geplant war, dass ich noch 2 Tage anhaenge und dann schaue, ob ich eine Gruppe in Venezuela finde. Nach einigen Inseraten, Emails und Chats musste ich feststellen, dass Venezuela nicht sehr gut besucht wird von Backpackern. Beim Trekking im Cuyabeno Reservat habe ich nette Freundschaften gemacht und wir haben uns nahezu alle am nächsten Abend nach unserer Rückkehr in Quito zum Abendessen getroffen. Tolles Restaurant, tolle Latino-Band, tolle Stimmung.. Was will man mehr!

Die Entscheidung mich einigen von ihnen anzuhängen ist mir nicht schwer gefallen, und ich kehrte meine Pläne und reise nun vorerst nach Kolumbien.. Und zu alldem funktioniert meine Kamera wieder. Nach einigem Hin- und Her, einer Woche Wartezeit wegen Karneval und mehrmaligem Erscheinen im Shop, wurde sie endlich gefixt und ich kann wieder knipsen (allerdings kann ich die Fotos nicht downloaden weil der Kabelanschluss nicht mehr funktioniert - Life is hard!), also weiterhin Handyfotos! Lo siento amigos!


Cuyabeno Reservat - Ecuador

20.-23.2.2012

Nachdem ich die Zeit im peruanischen Dschungel total genossen habe, wollte ich dies auch in Ecuador nicht missen. Auch um einen Vergleich zu haben. Ich bin also Abends um 23Uhr mit dem Bus los nach Lago Agrio (8 Stunden Busfahrt standen bevor). Buhh, ich habe gefroren. Wir waren nur zu 5t im Bus, keine Heizung und obwohl ich nahezu alle Kleider anhatte die ich dabei habe, bin ich fast erfroren..

Aber irgendwann frueh morgens merkte man dann dass man die Hoehe verlaesst und man naeher in den Dschungel kommt... es wurde waermer und waermer (mir war immer no kalt). In Lagro Agrio angekommen musste ich zum Meeting Point wo bereits andere am warten waren (in drei Stunden hiess es kommt der Bus um uns abzuholen). Nun hiess es Zeit totschlagen. Die anderen waren total nett , die Zeit ging rasend schnell vorbei, aber ich war auch froh als der Bus endlich kam. Weitere 2 Stunden und wir kamen am Fluss Cuyabeno an. Hier gabs erst mal ein Mittagessen und wir hatten uns fuer das Naturreservat zu registrieren. Dann gings weiter 2 Stunden im Boot bis wir die Lodge erreichten.

 

Was ich hier die naechsten 4 Tage erlebt habe, kann ich nicht in Worte fassen. Es war einfach nur toll! Wir haben soviele Tiere wie noch nie gesehen, die Gruppe war mega, das Essen spitze und auch die Lodge einfach nur grossartig! Spass, Spannung und Spiel ;)


Quito - Ecuador

16.2. - 20.2. und 24.-27.2.2012 

Die Entscheidung direkt nach den Galapagos nach Quito zu gehen ist nicht unbedingt die Beste. Der Unterschied zwischen 30 und 13 Grad ist doch ganz schön gross und ich frier hier Tag und Nacht. Hab die ersten Nächte mit Schlafsack, 2 Decken, einer Überdecke und Kleidern geschlafen. Trotzdem kalt. Wie bekannt gibt es auch hier keine Heizung in den Räumen.

 

Quito selbst unterteilt sich in Historical Center und Mariscal (New Town). Aus meiner Sicht ist der alte Teil wesentlich schöner. Hier befinden sich die meisten Kirchen und wunderschöne alte Kolonialhäuser. Mariscal ist eher die Partymeile, hier findet man viele Hotels, Hostels, Restaurants und Bars; Kulturell nur Museen.

 

Quito selbst hat man bald mal gesehen, aber man kann einiges in der Umgebung machen. Man sollte nicht verpassen zum "Mitad del Mundo" (Mittelpunkt der Erde) zu fahren. Einmal auf dem Aequator zu stehen ist doch mal was anderes. Hier bekommt man auch erklärt warum das Wasser mal links, mal rechts rum läuft und warum man hier ein Ei auf einem Nagel balancieren kann. Lustige Sache!

2.5 Stunden mit dem Bus entfernt findet sich der Cotopaxi, der höchste aktive Vulkan der Welt. Hier hat man die Möglichkeit einfach vom  Parkplatz zur Mittelstation zu laufen (ok, einfach ist anders bei 4800m.. buhh.. Luft weg) oder die Spitze in einer zweitägigen Wanderung zu erreichen. Dies allerdings nur mit Schneeausrüstung da ab ca. 4900m der Gletscher beginnt. Ihr müsst nicht fragen für was ich mich entschieden habe ;). Wenn man dann noch Lust hat und mag kann man nach Rückwanderung zum Parkplatz auf 4500m, ca. 1200 Höhenmeter via Down Hill fortsetzen. War super kalt (trotz 2 Paar Handschuhe), aber absolut der Hammer!!


Galapagos Inseln

9. - 16.2.2012

Die Galapagos, ehrlich gesagt kenne ich nicht so viele positive Adjektive um dieses Erlebnis zu beschreiben.

Ich war 5 Tage auf einem Katamaran um einzelne Inseln zu besichtigen (Santa Cruz, Española, Floreana und San Cristobal). Ein wusch und es war schon vorbei. Es ist unglaublich was man hier alles sehen kann und so nah. Die Tiere kennen die Menschen nur als freundliche Besucher, deshalb haben sie keine Angst und kommen neugierig näher. Beim Schnorcheln und Tauchen spielen Seelöwen mit uns und wenn man irgendwo stehen bleibt um ein Foto zu machen muss man schon mal schauen, dass einem nicht ein Lizzard oder Iguana auf dem Fuss sitzt.

Heute hab ich am Strand ein Nickerchen gemacht, vielleicht 10 Minuten, nicht mehr. Als ich aufgewacht bin, lagen zwei Seelöwen neben mir. Der eine hatte es sich auf den Shorts gemütlich gemacht, der andere wollte gerade mit meinem T-Shirt abhauen :).

Auch die Entscheidung einige Tage zu bleiben um ein paar Tauchgänge zu machen war einfach nur hervorragend. Wir haben Green Sea Turtles, Hammerhaie, Galapagos-Haie, Moränen und viiele Riff-Fische aus nächster Nähe gesehen.

Alle Strände und Wege sind sauber, hier sieht man keinen Müll. Hier weiss man was ein Mülleimer ist und wie man in benützt. Das Meer ist türkis, die Tiere zahlreich, es ist warm - Paradies-Feeling pur! Leider ist meine Kamera auf der Boots-Tour seekrank geworden und funktioniert nicht mehr.. Deshalb nur Handy-Fotos mit minderer Qualität.

Ach, was soll ich hier lange schreiben.. Schaut euch die Fotos einfach an!


Guayaquil - Ecuador

7. - 9.2.2012

Guayaquil ist die grösste Stadt Ecuadors (ja, grösster als die Hauptstadt Quito) und besitzt den wichtigesten Hafen des Landes. Sie liegt direkt am Fluss Guayas und hier ist es das ganze Jahr über tropisch. Wobei sich das Jahr in eine Trocken- und eine Regenzeit teilt. Ich befinde mich gerade in der Regenzeit und ich muss sagen, dass es ausser dem kurzen Regenguss am morgen trocken und heiss war. Buhh..

Der ehemalige Hafendamm wurde zur Uferpromenade Malecón 2000 umgebaut und ist eine bewachte Flanierzone entlang des Flusses. Hier muss man auch keine Angst haben wenn man seine Kamera oder das Handy auspackt. Von Restaurants, über Shops, Erholungs- und Trainingsplätze bis hin zu einem begrünten Garten mit einem Fisch- und Ententeich findet man hier alles. Sozusagen die Erholungsstadt in der Stadt.

Nur ein paar Fussminuten entfernt liegt der Park Seminario, auch bekannt als "Parque de Iguanas". Dies deshalb weil hier Leguane jeder Grösse frei herumlaufen.


Cuenca - Ecuador

5. - 7.2.2012

Cuenca war früher eine Inka-Stadt und liegt auf 2500m in den Anden. Sie ist die drittgrösste Stadt Ecuadors und Zentrum für Kunst und Kultur in Ecuador. Wenn man das quirlige Leben in den Grossstädten leid ist, dann ist Cuenca ideal. Die gepflasterten Gassen sind schmal, man kann alles zu Fuss erreichen. UNESCO hat die Stadt zum Weltkulturerbe erklärt und wenn man sich die verzierten Häuserfassaden mit den gewundenen Eisenbalkonen, den roten Dächern und die unzähligen Kirchen ansieht auch zu Recht. Cuenca besitzt unglaubliche 52 Kirchen. Das heisst für jeden Sonntag eine :). Auch hier merkt man wieder, die Menschen in der Höhe sind freundlicher, man kann hier sogar ein Lächeln erwarten. Und die Taxler sind nicht so agressiv, dass heisst man wird nicht dauernd angehupt. Die Stadt hat auch den Übernamen "Stadt der Bäume", dass ist tatsächlich so, selten habe ich so viele Bäume und Pflanzen in einer Stadt gesehen.

Die Stadt wird durch den Fluss Tomebamba in zwei Hälften geteilt (Altstadt und Neustadt). Ein interessanter Anblick sind die Waschfrauen wenn sie am Flussufer die Wäsche zum Trocken auslegen oder die Männer die im Fluss den Filz für die Panama Hüte waschen und vorbereiten.

 An der Calle Larga, entlang des Flusses, befinden sich viele Kunstläden, Museen und auch Restaurants und Bars. Hier wird einem nicht langweilig. Einen Besuch sollte man dem Panama Hut Museum und der Factory abstatten. Äusserst interessant zu sehen wie der Hut hergestellt wird.

In der Mitte entlang des Flusses findet man auch die "Puente roto" (die kaputte Brücke), ihr wurde ein schweres Schicksal zuteil. Begonnen im Jahr 1848 dauerte es viele Jahre bis sie fertig gestellt wurde. Ergebnis der harten Arbeit, sie wurde in den 50ern durch ein Hochwasser zerstört und nie mehr aufgebaut.

 

Inga Pirca ist die bis heute grösste und somit bedeutendste Inka Ruine Ecuadors. Sie befindet sich ca. 2 Stunden Fahrt von Cuenca entfernt und ihr genauer Zweck ist bis heute nicht entschlüsselt. Man weiss nur, dass es sich nicht um eine Festung handelte, sondern um eine Kultstätte, welche zuerst vom Volk der Kañari erbaut und dann von den Inkas erweitert wurde. Im Gegensatz zu Machu Picchu sind hier keine gesamten Häuser mehr erhalten, sondern nur noch die Grundmauern, wobei der Sonnentempel noch am besten erhalten ist. Man konnte jedoch rekonstruieren, dass sich hier ein Tempel, ein Observatorium zur Beobachtung von Sonne und Mond, Lagerräume, rituelle Bäder, Grabstätten und Strassen befunden haben. Man hat hier sehr viele weibliche Skelette gefunden und anhand wie sie begraben wurden konnte man sehen, dass der Status der Frau sehr hoch gewesen war. Aha, Männer nehmt euch ein Beispiel!


Meine Eindrücke von Peru

Peru ist ein Land mit verschiedensten Facetten, sei es nun die Landschaft, die Kultur oder die Menschen.

Mir ist ganz stark aufgefallen, dass die Menschen im Amazonasgebiet und in den Bergen freundlicher sind und in ihren Gesichtern ein glücklicherer Ausdruck erscheint. Die Bewohner der Küste wirken hart und gestresst.

Obwohl Peru stark von der indigenen Rasse geprägt ist, das heisst die Menschen sind dunkel in der Hautfarbe, dunkle Haare und Augen, herrscht ein Art Rassismus von der geringen Prozentzahl (maximal 20%) welche heller ist als der Rest. Auch wird helle Haut als Ideal angesehen, dies merkt man ganz stark in den Werbungen und den Anzeigentafeln der verschiedensten Läden (man sieht vorwiegend helle Werbeträger).

Peru und die Umweltverschmutzung, ein heikles Thema wie mir scheint. Egal wo man hinkommt es liegt Müll. Und während man in den Städten noch bemüht ist alles sauber zu halten und aus diesem Grund auch Reinigungspersonal zu jeder Tages- und Nachtzeit die Strassen durchstreift und Müll aufsammelt, schert man sich ausserhalb der Städte um nichts. Hier sieht man am Strassenrand Müllberge noch und nöcher. Es ist erschreckend! Die schönsten Landschaften, aber vermüllt. Aber was soll man, die Leute sind auch gar nicht sensibilisiert auf das Thema. Sie werfen alles einfach auf die Strasse. Auch wenn nur 1 Meter daneben ein Mülleimer steht. Und dennoch, ich muss sagen als Europäer ist es für mich gar nicht so einfach diesem "Trend" zu folgen. Ich hab es einmal versucht, habe absichtlich ein Papier auf den Boden geschmissen. Leute, ehrlich.. Ich hatte so ein schlechtes Gewissen und fühlte mich so beobachtet.. ich bin wieder zurück und habe es aufgehoben. Vermutlich haben mich die Menschen rundherum für genauso verrückt gehalten wie wir jemanden als verrückt ansehen wenn er Müll aus dem Eimer holt.. Nun ja, für mein Gewissen werde ich auch in Zukunft den Mülleimer benützen.


Mancora - Peru

2. - 5.2.2012

In Mancora steppt der Baer, wie man so schoen sagt. Das Fischerdorf nahe der Grenze von Ecuador ist Anziehungspunkt fuer viele Touristen; Auslaender genauso wie Peruaner. Der Strand ist hier auch schon um einiges schoener als in Lima und die Temperaturen erreichen tagsueber im Sommer bis zu 35 Grad. Und abends wird abgefeiert, Party pur. Natuerlich muss man sich das alles peruanisch vorstellen und sich nicht den Ballermann vor Augen halten. Gefeiert wird auch nicht in Clubs sondern in den Bars am Strand in denen lautstark Musik abgelassen wird. Mancora besteht grundsaetzlich aus einer Hauptstrasse, durch die den ganzen Tag der Verkehr donnert (Busse vom Süden in den Norden und das ganze auch in die andere Richtung). Und nicht zu vermissen die Millionen von Mototaxis, die sich hupend durch den Verkehr kaempfen. An dieser Strasse finden sich auch Restaurants und alle moeglichen Krimskrams-Laedelchen in denen man handgemachte Ketten, Tuecher, Badeklamotten, T-Shirt und andere Souveniers kaufen kann. Etwas ruhiger geht es hier am Strandteil zu, aber auch hier wummende Musik aus den Boxen der Bars am Abend. Wenn man es gerne ruhig mag, empfiehlt es sich ein paar Soles mehr in die Hand zu nehmen und sich ein Hotel nicht im Zentrum zu suchen (gut, ehrlich gesagt ist ja alles Zentrum, bei dem kleinen Dorf). Mein Hotel war zu Fuss nur 2 Minuten vom Zentrum entfernt, aber ich musste nicht die Ohropax zum schlafen hervorkramen. Im Gegenteil, Ruhe pur! Auch am Tag am Strand war es hier angenehmer als in dem ueberfuellten Teil direkt vor dem Hauptteil von Mancora und wie gesagt in 2 Minuten war ich im Zentrum um Notwendiges zu kaufen.

Und die Nacht konnte ich ganz seelenruhig in meiner Haengematte vor meinem Bungalow verbringen; ohne lautstarkes Musik-Mischmasch aus den Bars oder stoerendes Rumgeruelpse der Saufer am Strand.

Wenn man schon mal die elektrischen Leitungen in Peru allgemein studiert hat und dann sieht (und hoert) wie hier ueberall die Musik bis zum Anschlag aufgedreht wird, verwundert es einem nicht, dass es hier jeden Tag mindestens einmal zum Stromausfall kommt. Und dann nicht nur partiell, nein die ganze Stadt ist finster! Und dann gehts los, suchen wer ist der Schuldige. Und bis dahin, Notbeleuchtung in Kerzenform!


Piura - Peru

30.1. - 2.1.2012

Piura selbst hat kulturell und sightseeingmaessig nicht sehr viel zu bieten. Der Stadtkern ist klein und ueberschaubar (wenn man die Millionen von Mototaxis wegrechnet, die sind beim Ueberqueren der Strasse schon noch heikel - Spiessrutenlauf ist angesagt).

Das ich in Piura einen Zwischenstop eingelegt habe, liegt daran, dass Sylvia und ich hier seit einiger Zeit Patenkinder haben. Sylvia war bereits an Weihnachten hier und hat sie kennengelernt und nun sollte ich das Vergnuegen haben. Man will ja schliesslich wissen fuer wenn man Ausbildung, Kleidung und sonstige Notwendigkeiten des Lebens bezahlt.

Und natuerlich ob das Geld ueberhaupt dort ankommt wo es soll. Aus diesem Grund haben wir auch eine sehr kleine Organisation gewaehlt, bei World Vision ist man ja nie so sicher, nachdem die ja weiss ja nicht wieviel Millionen in Werbung buttern, fragt man sich ja schon wie viel Prozent der Spende wirklich ankommt wo sie benoetigt wird. Eigentlich ist Sonqo Llaqta auch nicht wirklich eine Organisation. Geleitet wird die ganze Patenschaftssuche von zwei Schwestern aus Peru, wovon eine nun in der Schweiz verheiratet ist (Deshalb die Connection Peru-Schweiz). Alle dort arbeiten unentgeltlich und Werbung gibt es ausser einer Internetseite keine ( http://www.sonqollaqta.com/allemand/parrainage.htm )

Als ich in Piura ankam, hat mich Roxana, die eine der Schwestern abgeholt, mit mir ein Hotel gesucht und mir die Stadt gezeigt. Da ich muede war von der Fahrt und morgen der grosse Besuch bei meinem Patenkind Mirtha angesagt war, bin ich frueh ins Bett.

Leider wurde ich auch frueh wieder aus dem Schlaf gerissen.. Wouw! Was war den das?... grmlglucksglucks.. Mein Magen rebellierte.. Ohne Details zu nennen.. Ich hatte wohl etwas in den falschen Hals gekriegt, besser gesagt.. was Falsches in den Hals gekriegt.. Am naechsten Tag fuehlte ich mich so mies, dass ich den Besuch kurzfristig absagen musste und stattdessen die Details in meinem Zimmer (vorwiegend im Bad) studierte.. Ich war nur froh, dass ich jemanden in der Stadt kannte. Die Familie von Roxana haben mich mit Suppe und Wasser versorgt (das Zimmer verlassen war fuer einen Tag nicht moeglich). Aber dank der "Dieta de Pollo" von Roxanna war am naechsten Tag alles wieder gut und wir konnten in das nahegelegene Dorf Narihuala fahren, wo Mirtha wohnt. Schon auf der Fahrt dorthin konnte man sehen, dass hier keine reichen Leute wohnen.. die Strasse wurde schlechter und die Haeuser waren hier nur noch aus Lehm, Stroh und Blech.

Jedes Dorf das von Sonqo Llaqta betreut wird besitzt einen Comedor (ein Haus in dem sich die Kinder nach der Schule treffen, damit sie eine warme Mahlzeit bekommen). Dort wurde ich von Mirtha und vielen anderen Kindern schon erwartet. Sie hat sich total gefreut mich kennenzulernen und hat mich viele Sachen gefragt. Nach und nach ist ihre Familie gekommen und hat sich bedankt, dass ich Mirtha eine Ausbildung und Dinge des taeglichen Lebens ermoegliche. Dazu gehoert auch ein Bett, dass sie neu bekommen hat, als ich als Patin angefangen habe. Das hat sie mir auch ganz stolz gezeigt; vorher hat sie mit den Geschwistern in einem Bett oder mit einer Matte am Boden geschlafen. Ich muss sagen, nachdem ich das gesehen habe, bin ich mir sicher dass hier die Hilfe dort ankommt wo sie benoetigt wird und ich kann Sonqo Llaqta allen weiterempfehlen! Und ganz ehrlich, es ist monatlich ein kleiner Betrag fuer uns, den wir fuer viel Sinnloses ausgeben wuerden, aber hier ist es wichtig damit die Kinder eine Zukunft haben.


Chiclayo - Peru

29. - 30.1.2012

Chiclayo liegt ca in der Mitte des Weges von Trujillo nach Piura. Man hat mir gesagt dass man unbedingt dort hin muss um den Senor de Sipan zu sehen - ein Grab ausserhalb der Stadt in dem er, zwei Frauen, Diener, seine Haustiere und viel Keramik-Zeugs zu bestaunen seien. Ich bin an einem Sonntag dort angekommen, abends. Die Suche nach einem Hotel war einfach, es hat ja um die Plaza immer genug. Die Plaza selber, nun ja ganz nett. Wie ueblich eine Kirche und viel Menschen. Aber ehrlich gesagt bin ich mir wie ein Alien vorgekommen. Noch nie wurde ich so angestarrt wie hier.

Am naechsten Tag wollte ich mich dann auf die Suche nach einer Tour zu diesem Herrn machen, leider wurde ich bald mal enttaeuscht da diese Touren einen Tag dauern und ich hatte ja bereits am fruehen Nachmittag meine Weiterfahrt nach Piura.

Nun ja, gibt ja sicher noch anderes. Hmm.. Montag und die meisten Museen sind geschlossen. Schlussendlich hab ich doch eines gefunden, ausserhalb der Stadt. Ca. 30 Minuten eingequetscht in einem Minibus, dafuer nur 50 Rappen bezahlt.

Das Museum Bruenig zeigt die Geschichte der verschiedenen Kulturen in Piura (auch die Gegend heisst so, nicht nur die Hauptstadt) im Laufe der Jahrhunderte, eigentlich noch recht interessant. Genervt hat mich hier nur das unfreundliche Personal, das mir ehrlich gesagt in ganz Chiclayo begegnet ist.

Ok, Museum angeschaut.. Nun wieder zurueck in die Stadt.. Quetsch - wieder rein in den Minibus.

Zurueck an der Plaza, mal ueberlegen.. habe noch etwas Zeit... Was sagt der Reisefueher.. Ah, in der Naehe gibt es einen Markt.. Na dann dort hin..

Der Markt ist ja der Hit, also wenn man im Mittelpunkt stehen will, dann muss man als Europaer dort hin. Der Markt ist also wirklich nur fuer Einheimische. Aber man kriegt alles was man sich vorstellen kann.. Von Schuehen, ueber Kleidung, Haarshampoo, Taschen, Fruechte, Gemuese, bis hin zu Kloschuesseln und Tieren..

Ein Teil des Marktes beschaeftigt sich nur mit Spirituellem "Mercado de Brujas") Hexenmarkt. Fehlt dir Glueck in der Liebe und im Leben.. kein Problem, es gibt sicher einen passenden Trank oder ein Amulett. Potenzprobleme.. buff! verschwinden mit ein paar Kraeutern und den richtigen Spruechen dazu.

Ehrlich gesagt wars schon ein bisserl unheimlich und ich hab mich net getraut zu lang zu schauen und zu knipsen.. Denn irgendein Vodoopupperl waer sicherlich schnell präpariert!!


Huanchaco & Trujillo - Peru

27. - 29.1.2012

Nachdem ich einen Zwischenstop in Lima gemacht habe und dort einen Tag verbracht habe, bin ich weiter nach Norden mit dem Nachtbus. Ich muss sagen, die Loesung Nachtbus ist gar nicht so schlecht, man spart Zeit und wenn man rechnet dass man sonst noch ein Hostal fuer die Nacht braucht sind 20 Stutz Fahrtgeld gar nicht so viel (fuer 10 Stunden Fahrt!).

Das Zentrum von Trujillo ist wirklich sehr ansehnlich und die Plaza de Armas mit ihren blauen, roten und gelben Palaesten wirklich liebenswert. Wie so viele Staedte in Peru wurde auch Trujillo von Pizarro anno dazumal gegruendet, damals vor der Stadt Chan Chan, die sich heute noch in der Wueste vor Trujillo aus dem Sand erhebt (viel jedoch ist Replika).

Obwohl die Stadt sehr charmant ist, habe ich mich entschieden diesmal nicht in der Stadt zu gastieren sondern im nahegelegenen Kuestenort Huanchaco, direkt am Meer. Hier ist es ruhiger und ich kann endlich mal die Sonne geniessen. Eine Attraktion hier sind die Fischer auf ihren "caballitos de totora"  (Boote aus Schilf). Und die frischen Fische und Meeresfruechte der Hit!! Wenn man am morgen frueh genug dran ist, dann muss man fuer den Besuch auf dem Steg noch nicht zahlen und man kann Einheimische beobachten wie sie mit "Muy Muy" (eine kleine Krebsart) auf Fischjagt gehen.

Huanchaco und Trujillo verbinden sogenannte Combis, Sammelbusse die mindestens alle 10 Minuten von A nach B fahren und dies nur fuer umgerechnet 50 Rappen, ein Schnaeppchen sozusagen. Im Gegensatz zu den Taxis die 7 Franken verlangen. Und sicher sind die Busse allemal auch wenn die Taxifahrer etwas anderes erzaehlen (eh klar oder). Vor den Taxlern muss man sich eh ein bisschen hueten, die wollen einem alles Moegliche waehrend der Fahrt andrehen, vom super sauberen und guenstigen Hostel ueber Besichtigungstouren und Restaurants die natuerlich ein Geheimtipp sind (und vermutlich arbeitet seine Familie dort).


Huacachina & Ica - Peru

24.-25.1.12

Huacachina ist eine Oase in der Wüste vor Ica. Die Legende besagt, dass die Oase entstanden ist als eine Frau viele Tränen um ihren verflossenen Mann geweint hat - Huaca (Träne), China (Frau). Ob man das nun glaubt oder nicht, auf jeden Fall ist die Oase einen Besuch wert. 

Ich würde die Oase sogar der Stadt Ica vorziehen, es hat einen eigenen Charme und ist auch viel ruhiger. Hier kann man in nahezu jedem Hotel eine Buggyfahrt in den Dünen buchen - das unbedingt machen, da es unendlich Spass ist. Vor allem aber sollte es man mit dem Sandboarden verbinden, sehr anstrengend aber auch Spass ohne Ende! Der Sprung danach in den Pool ist wie das Paradies auf Erden :). Ein Bad im See der Oase ist natürlich auch machbar, jedoch bin ich mir nicht sicher, ob das die europäische Haut ohne Pusteln aushält.


Nasca und die Linien

24.1.2012

Nasca selbst ist nicht unbedingt sehenswert. Es genügt wenn man am morgen mit dem Bus von Lima oder Arequipa kommt, gleich am morgen einen Flug ueber die Linien nimmt, sich kurz in der Stadt umsieht und am Nachmittag weiter faehrt.

Über die Linien selbst fliegen nur kleine Flugzeuge, Cessnas zB. 2 Piloten und 4 Passagiere finden darin Platz. Der Flug geht meistens 35-40 Minuten und nur bei gutem Wetter.

 

Den Flug sollte nur der machen, der sich sicher ist, dass er es 30 Minuten bei Hinundher-Gewackel aushaelt. Da man sehr tief fliegt, können die Böen das Flugi schon mal durchrütteln. Dazu kommt, dass der Pilot um die spektakulärsten Linien rundherumfliegt, damit alle im Flugzeug was davon sehen.

 

Auf den ersten Bildern werdet ihr vermutlich nicht viel sehen ausser grün-braune Felder mit vielen Linien darin (leider konnte ich es mit der Kamera nicht so gut einfangen). Aber ich habe die besten Gebilde gezoomt und beschrieben.

Ich muss sagen es war einfach nur spektakulär! Ich denke jedoch meine Sitznachbarin hat das nicht so empfunden, sie hatte die ersten 5-7 Minuten panische Angst und hat ihre Fingernägel in den Sicherheitsgurt gekrallt (als ob das hilft wenn man abstürzt :) und dann hat sie den restlichen Flug damit verbracht 3 Kotztüten zu füllen (wäre ratsam gewesen nicht ein American Breakfast Deluxe zu verspachteln). Nun ja, ich denke sie hat von ihrem Flug nicht viel gehabt und die 100USD Fluggebühr waren zum Kotzen.


Arequipa - Peru

18. - 23.1.2012

Arequipa hat den Übernamen "Ciudad Blanca" (weisse Stadt), dies kann man hier in jedem der Häuser wirklich erkennen. Die meisten sind aus weissem Tuffstein von einem der drei umliegenden Vulkane. Jedoch dürft ihr euch das nicht ganz so kitschig und steril vorstellen wie es klingt. Viele der Häuser wurden in den traditionellen Erdfarben übermalt (altrosa, grün, ocker). Eine andere Theorie wie Arequipa zu seinem Zweit-Namen gekommen ist, besagt, dass es wegen der damaligen spanischen Einwanderer (Weisse) dazu kam. Arequipa ist auch als Universitätsstadt bekannt, man kann hier nahezu jeden Beruf studieren (Koch, Künstler, Weltverbesserer).

Arequipa liegt südlich in Peru und deshalb ist es hier schon um einiges wärmer als in Puno oder Cusco, ich konnte sogar das erste mal (nach Lima) meine FlipFlops wieder ausführen. Die Luft ist hier auf 2300m auch nicht mehr ganz so dünn, aber einen Marathon möchte ich hier trotzdem auch nicht laufen (nun gut, den würde ich weiter unten auch nicht machen :).

Die Stadt liegt in einem Erdbebengebiet und anscheinend soll es hier t$glich bis zu 12 (kleine) Beben geben, ich habe ehrlich gesagt bisher noch nichts bemerkt.

 

Die drei Vulkane (Misti, Chachani und PichuPichu) kann man bei schönem Wetter von der Stadt aus sehen. Leider hatte ich nicht das Glück, da es um diese Zeit immer neblig ist und ich musste mich mit den Postkartenansichten begnügen.

Absolut sehenswert in Arequipa ist das "Monasterio de Santa Catalina", ein altes Kloster, in dem heute noch in einem abgetrennten Teil 25 Nonnen leben. Hier handelt es sich aber nicht nur um ein Gebäude, vielmehr ist es wie eine Stadt in einer Stadt. Es hat Strassen (mit Namen), eine "Wäscherei", eine Art Krankenhaus, eine Kirche, einen Friedhof, etc. Und natürlich viele kleinere und grössere Häuser in denen bis zu 3 Nonnen gelebt haben. Die Grösse der Häuser richtet sich nach Reichtum der Familien aus denen die Nonnen kamen. Früher war es sozusagen der Gute Ton, das mindestens eine Tochter ins Kloster kommt.

 

Auf Reisen kommt man schon das eine und andere Mal mit anderen Esskulturen in Kontakt. Gestern war mein "Experimentier-Tag". Auf meinem Teller landete unter anderem "Rocotos rellenos" gefüllter Paprika,  "Anticucho" (Rinderherz),  "Intestino" (Rinder-Darm) und "Panzo de Res" (Rindermagen). Ich muss sagen gar nicht mal so schlecht (der Darm war zwar knusprig aber etwas zäh). Dazu trinkt man "Chicha" (ein leicht alkoholisches Getränk aus vergorenem Maissaft".

 

Colca Cañon

Der Cañon der mit 3000m Tiefe zu einem der drei tiefsten der Welt zählt liegt ungefähr 3 Autofahrtstunden von Arequipa entfernt. Auf dem Weg dorthin passiert man den höchsten Punkt des Cañons mit 4950m (Hier kann es schon mal Eiskörner hageln).

Einen Zwischenhalt für eine Nacht kann man in Chivay machen, der Ort der noch am meisten hier im Cañon bietet. Allerdings sollte man sich rüsten, hier kann es in der Nacht Grade unter Null haben. Ich war auf das zwar vorbereitet, aber nicht, dass es in meinem Zimmer im Hostel auch so kalt wird. 5 Grad hatte es und ich hab mit meiner ganzen Kleidung inklusive Wollmütze geschlafen (ehrlich gesagt nicht sehr gut).

 

Am nächsten morgen dann geht es früh weiter in den Cañon hinein.

Hier soll man am sogenannten "Cruz del Condor" frühmorgens auch Condore bei ihrem Flug beobachten können. Wir hatten nur wenig Glück, da der Cañon mit Nebel gefüllt war. Zwei Condore konnten wir in der Ferne sehen. Dafür hatte der Cañon mit dem Nebel etwas Mystisches an sich, das man so auch nicht verachten darf. Mir hat's auf jedem Fall sehr gefallen (auch ohne Condore).  


Meine bisherigen Erfahrungen und Erkenntnisse in Peru

 

Umwelt

Das groesste Problem hier scheint die Umweltverschmutzung zu sein. Abgesehen davon dass man hier das Wort "Russpartikelfilter" gar nicht kennt, fahren hier die meisten Autos ohne Kat. Bei vielen Bussen und Autos pufft die schwarze Wolke nur so raus (meine Lunge sagt gracias).

Weiters scheint man hier von Entsorgung nicht viel zu halten, nein stopp; entsorgt wird eigentlich alles, die Frage ist nur wie. Die Strassen in den Staedten werden penibel zu fast jeder Tages- und Nachtzeit von Personen gereinigt, aber sobald man nur etwas aus den Staedten raus ist.. uiuiui.. Hier wird alles moegliche einfach am Strassenrand entsorgt. Und wenn man in den Bergen an einem Abgrund vorbei kommt, dann sieht man meterweit runter nur Muell (erinnert ein bisschen an "from dusk till dawn"). 

 

Worterklaerung

Ich hab mir von einem Einheimischen einige Woerter erklaeren lassen. Das ist mir geblieben:

Gringo (das Wort kommt aus der Zeit als ein Krieg zwischen Mexico und Texas herrschte - die Texaner waren im typischen gruen der US-Soldaten; als ein Mexicaner ueber die Grenze rief "green go" verstanden die Texander das zweifelhafte englisch als "gringo" und so blieb der Name vorwiegend fuer Auslaender die eine andere Sprache als spanisch sprechen)

Peru (als die Spanier unter Francisco Pizarro Suedamerika auf der Suche nach Gold eroberten kamen sie zuerst nach Panama, der damalige Herrscher dort hiess Piru. Als in Panama nichts mehr zu holen war und die Spanier weiter nach Sueden zogen kamen sie in das Inka-Reich und dachten auch hier herrschte Piru. Da sie die damaligen Bewohner von Panama nicht sehr gut verstanden haben wurde das Inka-Reich auf den Namen Peru getauft)

 

Taxifahrer

Wie bereits erzaehlt gibt es in Peru sehr viele Taxifahrer. Dies allerdings nicht weil es so lukrativ ist, sondern weil es ein einfacher Beruf ist. Man muss nur etwas die Stadt kennen, fahren koennen, ein bisschen englisch und wenn moeglich die Zahlen eins bis fuenf und dann ist man schon dabei. Nein ersthaft fuer viele hier ist es ein einfacher weg an etwas Geld zu kommen. Ich habe mit einem Taxifahrer gesprochen: er hat die Ausbildung als Ingenieur angefangen, dann wurde seine Freundin schwanger und er musste sich einen Job suchen (mittlerweile haben sie 3 Kinder). Wenn man sich das Taxi (also das Auto) nicht leisten kann, gibt es die Moeglichkeit ein solches tagesweise zu mieten - kostet ca. 30 Soles (ohne Benzin), umgerechnet ca. 10 CHF. So, nun verdient ein Taxifahrer an guten Tagen max. 80 Soles (wie gesagt hiervon weg die 30 fuer die Miete und noch etwas an Benzin), vom Rest muss die Familie leben.


Copacabana - Bolivien

16. - 17.1.2012

Wie ihr vielleicht wisst gehoert der Titicacasee zu 60% Peru und zu 40% Bolivien. Von Puno an die Grenze sind es etwa 2 Stunden. Das Spektakulaere hier ist, man kann mit dem Bus bis zur Grenze fahren, dann jedoch muss man aussteigen - Zuerst zur Migration von Peru den Ausreisestempel holen, ueber die Grenze laufen und bei der Migration von Bolivien den Einreisestempel. Der Bus wartet dann auf der bolivianischen Seite (ausser man wird von der Grenzpolizei einkassiert, dann schmeisst der Busfahrer dein Gepaeck raus und düst davon - hasta luego, oder auch net!)

 

Von der Grenze aus hat man vielleicht noch 20 Minuten bis zur Copacabana. Und man merkt es schon beim Aussteigen, es ist waermer hier (endlich)!

Copa ist nicht sehr gross und beim herumschauen merke ich, dass es sehr touristisch ist. Dementsprechend viele Restaurants und Ramschlaeden findet man hier. 

Mein erster Weg fuehrt mich hoch zur Kirche von Copacabana, ich muss sagen, die ist ehrlich sehr schoen (zumindest von aussen). Innen ist sie eher dunkel und nur ein Schlauch. Schon beim Reingehen denke ich mir "was fuer ein Sch.. den die hier an den Staenden vor der Kirche verkaufen", das will doch niemand (einen Tag spaeter hab ich dann rausgefunden fuer was das bunte Mascherlzeugs ist). Und zwar hier kommen Autofahrer von weit her und lassen ihre Autos und sich selbst segnen. Die fahren in Reih und Glied vor der Kirche auf, alles wird aufgemacht (bis hin zu Motor, Kofferraum, etc.) und dann kommt der Priester mit seinem blauen, mit Weihwasser gefuelltem Eimer und segnet die Fahrer und das Auto an allen Stellen mithilfe einer gelben Blume (dient als Beserl fuer das Wasser). Danach oder waehrenddessen wird das Auto aufgmascherlt und mit Blumenblaettern bestreut - na dann "Gute Fahrt"!

 

Wenn man vom Hauptplatz runter lauft erreicht man nach 2 Minuten den Strand, hier findet man vor allem Boote vor, die Ausfluege zur "Isla de Sol" (Sonneninsel) anbieten. Meiner Meinung nach ein Ausflug den man nicht unbedingt machen muss. Aber nach den Uros-Inseln ist eh alles langweilig. Die Bootsfahrt dauert ca. 2 Stunden (ein Weg, wie gesagt die Boote sind langsam), man sieht nicht sehr viel ausser Wasser und das Ufer, das wenig spektakulaer ist. Kommt man bei der Insel an muss man wieder mal Stiegen rauf laufen (214 Stufen, uff!), der Blick von oben auf  die Insel ist schon sehr schoen und man kann von hier aus die "Isla de la Luna" (Mondinsel) sehen. Nach einer kurzen Wanderung erreicht man einen Tempel, der allerdings nicht wahnsinnig sehenswert ist. Auf dem Weg dorthin wird man immer wieder von den Bewohnern der Insel wegen Fotos angefragt (die man natuerlich bezahlen muss). Alles in allem, ich wuerde diesen Ausflug nicht mehr machen.

 

Am Strand finden sich viele sogenannte Kioske, Staendchen in denen man essen kann - natuerlich hauptsaechlich Fisch, der ja wirklich vorzueglich hier ist. Das Essen in Bolivien ist noch guenstiger als in Peru (ich habe hier fuer eine Forelle vom Grill mit Salat und Gemuese umgerechnet CHF 5.- bezahlt).

 

Copacabana liegt eingebetet zwischen zwei Huegeln (auf beiden findet man natuerlich Reste aus der Inka-Zeit), von oben aus hat man fantastische Sicht auf die Stadt. Allerdings heisst es wieder mal Stiegen rauf, Luft aus!

 

Zum Abschluss meines Copacabana-Aufenthaltes hab ich noch einen Friedhof besucht (ich weiss nicht das ideale Ausflugsziel, aber es ist wirklich interessant wie die Graeber geschmueckt sind), am meisten zu denken gegeben hat mir das Kreuz am Eingang mit der Inschrift "Hoy yo, mañana tu" (Heute ich, morgen du)!


Puno & Titicacasee - Peru

14. - 16.1.2012

 

Puno

Die Stadt ist meiner Meinung nach weniger spektakulaer als Cusco, ausser den riesigen See (8500m2) und die Plaza de Armas bietet sie nicht sehr viel.

Puno ist die folklorische Hauptstadt des Landes und dies zeigt sich vorallem in den bunten Festen die das Jahr ueber verteilt stattfinden. Zurzeit befindet sich die Stadt in Vorbereitung fuer den Karneval, welcher am 24.2. beginnt und 18 Tage dauert. Ich konnte am Sonntag bereits eine Kostprobe erhalten und ich muss sagen die stehen den Formationen in der Schweiz um nichts nach. 

 

Isla Taquile

Die Insel befindet sich ca. 3 Stunden (45km) entfernt von Puno (die Boote fahren sehr langsam). 

Eine Wanderung auf dieser Insel ist sehr schoen, bringt einen auf ca. 3900m und steilen Stufen aber auch an die Grenze der Luftzufuhr. Auch hier leben die Menschen von der Fischerei und vom Tourismus. Auf der Insel besteht die Regel, dass jede Touristen-Gruppe sich am Hauptplatz beim "Essens-Verteiler" melden muss, er teilt dann die Gruppen in die Restaurants ein, welche von den Familien der Insel betrieben wird. So sichert die Gemeinschaft, dass das Geld der Touristen gleichmaessig verteilt wird. Eine "Trucha a la plancha" (Forelle vom Grill) ist unbedingt empfehlenswert! 

Auf dieser Insel ist es nur den Maennern erlaubt zu stricken, die Frauen duerfen hoechstens die Wolle dafuer vorbereiten.

Auf der Insel gibt es im Gegensatz zu allen anderen Orten von Peru ein generelles Verbot von Hunden und Katzen.

 

Islas de Uros (schwimmenden Inseln)

Die Uros sind eine Gruppe welche auf ca. 50 schwimmenden Inseln auf dem Titicacasee leben. Die Inseln bestehen aus Schilf, welches nach 10-14 Tagen neu aufgelegt wird, da die alte Schicht langsam im Wasser versinkt und vermodert. Sogar die Hauser und Boote sind aus diesem Material. Die Uros leben hauptsaechlich von der Fischerei und vom Verkauf von Handarbeit an die Touristen. Jede Insel hat einen eigenen Namen und auf ihr leben ca. 8 Familien (zurzeit total ca 2000 Personen). Jede Gemeinschaft hat zudem einen Presidenten, welcher sich mit den 69 anderen jeweils Ende des Monats trifft um wichtiges der Gemeinschaft zu besprechen. Die Inseln haben sogar eine eigene Schule fuer Kinder von 6-12 Jahren, danach muessen die Kinder mit dem Schilf-Boot nach Puno um die hoeheren Klassen zu besuchen. 


Fahrt von Cusco nach Puno

14.1.2012

Ehrlich gesagt gibt es nicht viel zu erzählen. 10 Stunden im Bus, hinundwieder Stopps um mal hier eine Kirche, dort ein Museum oder eine Inka-Stätte anzusehen. Die Luft wird auf 4335m äusserst dünn und es regnet schon mal Eiskörner. Nichts zum Verweilen!

Guckt euch einfach die Fotos an!


Abschied von Cusco

Mein letzter Abend in Cusco bricht an. Ich freue mich einerseits ab morgen wieder an einem anderen Ort zu sein, aber anderseits bin ich auch traurig weil ich hier viele neue Freunde gefunden habe. Aber so ist das nun mal mit dem Reisen und mit der einen oder anderen werde ich sicherlich in Kontakt bleiben.

 

Ein bisschen mit Wehmut war auch heute das Mittagessen mit der Familie. Man konnte ihnen ansehen, dass sie traurig sind, aber ich war es nicht umso weniger. Sie haben heute ein extra feines Essen gemacht und als Abschlusstrunk gabs Cerveza con Leche (Bier mit Milch?) - hmm klingt schrecklicher als es schmeckt. Es war richtig lecker!

 

Morgen frueh gehts mit dem Bus dann weiter - Auf nach Puno (die Hauptstadt der Folklore in Peru) und somit natuerlich an den Titicacasee!!


Mein Leben in Cusco

 

Familie und Unterkunft

Als ich in Cusco bei der Familie angekommen bin, wurde ich von dem aelteren Ehepaar bei dem ich wohne aufs herzlichste begruesst. Ihnen war es egal, dass ich fast 3 Stunden zu spaet war, ich glaube dich haben nur auf mich gewartet :).

Das Haus von ihnen liegt fur cusqueñische Verhaeltnisse sehr zentral, bis zur Plaza de Armas und somit zum Mittelpunkt der Stadt sind es 25min zu Fuss oder 10min mit Taxi. Als erstes musste ich mich mal setzten und zu Luft kommen, auf 3360m ist diese doch sehr duenn und ich mit dem riesen Rucksack .. Buhh.. Dann gab es mal eine Hausfuehrung. Das Haus finde ich sehr gross und es ist total ueberstellt mit Krimskrams. Aurora, die Hausherrin steht auf Natur und die hat sie in Form von Plastikblumen und Bildern ins Haus gebracht.. Wow, Staubfaenger ueberall! Aber auf eine Weise ist es auch sehr gemuetlich. Mein Zimmer ist in der oberen Etage und ich finde es sehr geraeumig und bequem. Ich teile mir mit den Hausherren das Bad und somit schon der erste Schock - kein Klodeckel! Hmmm.. koennte schwierig werden.. Aber nun ja.. Auch im Bad alles voll mit Blumen und Pflanzengerangel. Nun ja, a wurscht .. mir ist als erstes eh nur mal nach einer heissen Dusche..

So los gehts! Wasserhahn auf und psss.. Na toll, es heisst Tropfen sammeln. Der Wasserdruck ist nicht gerade sehr hoch, aber zum Duschen reicht es vorerst..

 

Die naehere Umgebung

Als ich das erste mal von meiner Familie in die Stadt gelaufen bin bzw als ich aus der Tuer kam und die Strasse runter sah, dachte ich "Juhuu, ich bin an der Shoppingmeile".. Beim Runterlaufen und genauerem Hinsehen musste ich feststellen, dass hier nur das Shoppingparadies ist wenn man auf Mischmaschinen, Autozubehoer und Haexsler steht.. Ok, alles klar! Den grossen Reibach werden die hier mit mir nicht machen :)

 

Taxis

Taxis sind sehr guenstig, aber nachdem sie keinen Tachometer besitzen heisst es jedes mal aufs Neue verhandeln. Eine Strecke von ca. 10min kostet nicht mehr als 3 Soles (ca. 1.10 Stutz oder 0.80 Euro). Somit habe ich mich entschieden die Strecke von der Familie bis zur Schule meistens mit dem Taxi zurueckzulegen, schon in Voraussicht, dass ich am Ende des Weges eine Strasse von mindestens 90% Steigung zuruecklegen muss :) - da bist fix und fertig bis du oben ankommst. Die Taxis machen auf ihre (fast nicht auffallende) Präsenz mit hupen aufmerksam. Man wird staendig angehupt, ob man nicht doch mitfahren will, auch wenn man in eine andere Richtung laeuft als das Taxi faehrt. Taxifahrer ist glaube ich die Hauptbeschaeftigung hier, es hat tausende.. und falls sich die Italiener schon mal gefragt haben wo ihre alten Fiat hinkommen, et voila hier sind sie!

 

Die Schule

Ich bin seit 4 Tagen in der Amauta Escuela und der Unterricht ist toll. Die armen Lehrer jedoch plagen sich wie auch schon in der Schweiz damit, mir die Grammatik in den Kopf zu haemmern. I schnalls net..

Egal, wer braucht schon Grammatik? Das Reden klappt mittlerweile schon sehr gut und laestern kann man sowieso nicht mehr hinter meinen Ruecken, ich verstehs eh :)

 

Cusco

Das (vorwiegend touristische) Leben spielt sich auf und rund um die Plaza de Armas ab. Hier gibt es Restaurants, Internet Cafes und Millionen von Agenturen die Abenteuer jeglicher Art anbieten. Der Platz ist relativ sicher, ich wuerde sagen nicht unsicherer als Luzern am Abend, regelmaessig laufen hier Patrollien der Touristen Polizei rum und schauen, dass den arglosen Touristen nicht das letzte Hemd geklaut wird.

Viele Restaurants bieten kostenlos WIFI an, denn mit Handynetz ist es hier nicht weit her. Ich glaube seit ich hier bin hatte ich noch keines.

Angesprochen wird man an jeder Hausecke ob man nicht ein wertvolles Kollier, oder unerlaessliche Puppen, Metallkrams oder Decken aus "echtem" Alpaka-Fell kaufen will und nicht zu vergessen die Jungs die fuer nur 1 Sole die Schuhe plitzeplank machen. Zusaetzlich zu den Strassenverkaeufern gibt es auch noch alle paar Meter einen Inca-Markt in dem verschiedenste Staende Waren wie Puppen, Anhaenger, Taschen, Pullover und Hauben aus Alpaka-Fell anbieten. Man wundert sich warum man mit ein bisschen Verhandeln einen Pullover fuer nur 30 Soles (ca. 11 Stutz oder 8.5 Eur) bekommt. Die logische Erklaerung es handelt sich hier nicht um exquisite Ware mit Wolle vom Baby-Alpaka sondern vom Maybe-Alpaka. Alles klar!

 

Dinge im Alltag

Wie schon gesagt, ist der Wasserdruck bei der Familie nicht sehr hoch. Das stellte mich das erste mal vor ein Problem als ich meine Haare waschen wollte. Super, da haette ich ja Stunden bis alles an Shampoo raus ist. Aber I nix bloed. Zeit habi net und drum rein in das naechste Frisorgeschaeft. Einmal Waschen und Foehnen bitte! Voila, super Service - Kopfmassage inklusive. 5 Soles!!

 

Ich hab nicht sehr viel Waesche dabei, wer will schon den ganzen Mist tragen und wie schon gesagt ein "echter" Alpaka-Pullover kostet fast nichts. Die ersten Partien an Waesche habe ich noch mit Sylvia im Hotelzimmer in Lima gewaschen, hehe (erinnerst dich? :). Hier habe ich das Privileg "Estudiante Plus" zu sein (fragt mich net warum), und mir wird die Waesche kostenlos in der Schule gewaschen. Super, bringst es am morgen hin und am Abend kannst Frisches abholen. Que lujoso!

 

Essen

Das Essen ist wirklich sehr lecker hier und da ich bei einer originalen cusqueñischen Familie wohne, konnte ich schon das eine oder andere traditionelle Gericht geniessen. Allerdings muss ich hinzufuegen, dass es Zutaten darin hat, welche bei mir in den ersten Tagen gewissen Unruhen im Magen-Darm-Trakt verursacht haben.  


Machu Picchu

6. - 7.1.2012

Es ist soweit, der vorerst spannendste Teil meiner Reise liegt vor mir. Ich hab mir schon so lange vorgestellt wie ich auf dem Aussichtspunkt ueber den Ruinen der alten Inka-Stadt stehe, ich bin total aufgeregt. Geschlafen habe ich erstaunlicherweise sehr gut und ich bin relaxed als die Bus-Fahrt nach Ollantaytambo endlich los geht. Nach 1.5 Stunden erreicht das Collectivo (Sammeltaxi) die Zugstation von Ollantytambo, von dort geht die Reise mit dem Zug weiter. Da man hierfuer Monate im Voraus reservieren muss und die Plaetze zugeteilt werden, ist der Zug logischerweise voll bis auf den letzten Platz. Die Zugfahrt selbst ist schon ein Erlebnis, man faehrt entlang des Flusses und holterdipolter, hinundher, ins Tal hinein. Nach ca. 1.5 Stunden erreicht man Agua Calientes (oder Machu Picchu Pueblo, Machu Picchu Town). Hier ist alles sehr touristisch - es hat sehr viele Restaurants, Bars und einige Hotels, die natuerlich bis auf den letzten Platz voll sind, da auf den Machu Picchu pro Tag nur eine "erlesene" Auswahl von 2500 Personen. Das heisst es tummeln sich mindestens 2500 Touristen im Dorf. Da ich davon ausging dass ich wieder mal von der Welt abgeschnitten bin und ich auch schon beim Aussteigen aus dem Zug gesehen habe "kein Netz", war ich umso erstaunter, dass nahezu in jedem Restaurant WIFI angeboten wird. Unglaublich am A.. der Welt aber Internet.

Und dessen nicht genug, sitze ich in einem Restaurant und lass mir ein paar ueberteuerte Fajitas mit zaehem Fleisch schmecken, hoere ich ploetzlich "Drah di net um, jojo der Kommissar geht um" - ernsthaft Falco? Gehts no?

Naja, der Abend wird eh net sehr lang bei mir, um 4.30h morgen geht schon wieder der Wecker...

 

Riiing, alles klar - der Wecker und es wird Zeit. Beim Aufwachen merke ich schon, dass es draussen in Stroemen regnet. Super! Aber nun ja es gibt ja kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.

Beim Fruehstueck sehe ich schon wie die ersten Leute Richtung Bus losgehen (es ist 5Uhr!). Aber auch ich bin schon parat und stehe um 5.20h bereits an der Busstation, an der sich bereits eine Menschenschlange gebildet hat. Es regnet immer noch und Verkaeufer bieten warmen Coca-Tee, Sandwiches und Regenponchos an. Da die Busse ununterbrochen fahren, bin ich nach 15min warten auch in einem und los gehts rauf auf den Berg. Die Strasse schlaengelt sich im zickzack ueber mehr oder weniger unwegsames Gelaende rauf. Nur ein Teil ist asphaltiert,der Rest besteht aus Pflastersteinen. Leider kann ich nicht sehr viel sehen, da die Scheiben aufgrund der nassen Personen angelaufen sind. Nach 30min kommt man am Eingang zum Machu Picchu an, auch dort bereits eine Menschenschlange. Hier treffe ich auch den Guide der mir in den ersten 2 Stunden die Geschichte der alten Inka-Stadt erklaert. Er schleust mich auch durch die Schlange und somit stehe ich 5min spaeter bereits am Tor zur Stadt. Wow, bereits der erste Eindruck ist ueberwaeltigend. Leider kann man aufgrund des Nebels noch nicht sehr weit sehen, aber Jose verspricht, dass es ab 10Uhr besser wird.

Und somit lauft unsere kleine Gruppe auch schon ab und in die ersten Terrassen hinein. Unglaublich, ich muss es nochmal sagen. Die Stadt eingehuellt in Nebel wirkt mystisch.

Jose laeuft mit uns alle Stadtteile ab (es hat einen Bereich fuer das urbane Volk, eines fuer die Gehobeneren und einen Teil fuer Zeremonien). Fuer mich ist es unglaublich wie die Inkas eine solche Stadt bauen konnten, die Steine sind ohne Moertel präzise aneinandergesetzt, und das ohne modernes Werkzeug. Ich sag euch, die wussten etwas das wir uns heute gar nicht vorstellen konnten. Jeder der Steine wiegt hunderte von Kilos, wie konnten sie das transportieren und bearbeiten und aufeinandersetzen? Ich bin fasziniert. Nach 2 Stunden endet die Fuehrung und man darf die Stadt frei besichtigen. Ich habe Suzanna aus Spanien kennen gelernt und mit ihr laufe ich nun durch die heiligen Ruinen. Es ist 10Uhr und wie versprochen hoert der Regen auf, der Nebel geht nach unten und gibt eine tolle Sicht auf Machu Picchu (alter Berg), auf die Stadt und auf den gegenueberliegenden Berg (Wayna Picchu - junger Berg) frei. Mittlerweile sind auch die 2'500 Personen auf dem Berg eingetroffen, allerdings hat man nicht das Gefuehl dass es ueberlaufen ist. Nur auf dem Foto stoeren die bunten Regen-Ponchos :).

Suzanna muss am Mittag bereits wieder gehen, ihr Zug geht bereits am fruehen Nachmittag. Ich begleite sie nach draussen und in dem Moment faengt es auch wieder zu regnen an. Grrml..

Nun ja, mal abwarten. Ich habe ja noch Zeit und somit packe ich an der Busstation mein Sandwich aus und sehe beim Essen genuesslich zu wie die Leute aus der Stadt kommen und in einer riesen Schlange beim Bus anstehen. Gut ich kann verstehen, viele von ihnen sind bereits seit 6.30 am morgen hier und nicht adäquat angezogen. Ist ja klar dass man mit Halbschuehen, kurzer Hose und Tshirt friert. Ich kann warten und nach 1 Stunde wird der Regen weniger und ich husche wieder in die Stadt. Und jetzt ratet mal, die Anzahl Leute hat sich drastisch dezimiert. Ich war sozusagen nahezu allein. Ich bin nochmal alles rauf und runter gelaufen, hab mir alles genau angesehen oder bin einfach nur auf der Anhoehe gesessen und hab den Ausblick genossen.

 Um 16.30h musste auch ich die Rueckreise antreten. 10 Stunden war ich nun hier oben und trotzdem faellt es mir schwer zu gehen. Die Stadt zieht einen richtig in den Bann und man moechte fast nicht mehr gehen.


Puerto Maldonado & Rio Tampopata - Peru

2.1 - 4.1.2012

1. Tag

Lima musste ich leider schon wieder verlassen, aber ich freute mich total auf das Abenteuer Dschungel! Was wuerde mich erwarten?

Als ich am Flughafen in Puerto Maldonado ankam, hat mich schon der Fuehrer von der Lodge erwartet - erstaunlicherweise, normalerweise sind die Latinos nicht so puenktlich. Mit mir waren noch 4 weitere Personen in der Gruppe, Englaender. Zum Glueck, ich hatte schon den ganzen Flug von Lima befuerchtet dass ich die nervige Russen-Gruppe in der selben Lodge hatte..

Mit dem Gefaehrt dass sich Bus nennt, sind wir ins Office der Lodge in Puerto Maldonado gefahren, dort haben wir unser Gepaeck gelassen, da man weil die Boote eher klein sind nicht sehr viel mitnehmen kann. Puerto Maldonado ist nicht sehr gross und ehrlich gesagt auch nicht sehenswert. Einige Baracken stehen dort und es ist laut und dreckig. Wir haben die "Stadt" auch sehr schnell verlassen und sind mit dem Bus ueber Stock und Stein in den Dschungel zum Ufer des Tampopata River, wo uns auch schon das Kanu erwartet hat. Beim Einsteigen gibts natuerlich eine Ordnung, sonst schwups und das Kanu dreht sich...

Wir sind dann 2 Stunden den Fluss entlang Richtung Lodge gefahren. Und da wie bei vielem auch hier der Weg das Ziel ist, hatten wir bereits hier viele erste Eindruecke mitnehmen koennen. Das Mittagessen bestand aus Huhn mit Reis, eingewickelt in einem Art Bananenblatt, schwierig zu essen aber sehr lecker.

Kurz bevor wir die Lodge erreichten mussten wir anhalten, an Land gehen und uns bei der Registrierungstelle, welche aus zwei Holzhuetten mit Strohdach besteht registrieren (Daten in ein Buch eintragen und Stempel holen, sehr speditiv). Als wir in der Lodge ankamen, wurde es schon dunkel. Wir wurden mit leckerem selbstgemachtem Maracujasaft begruesst und bekamen die "Hausregeln" erklaert - zB wichtig dass man das "Licht" abdreht wenn man sein Zimmer verlaesst (haha, es gibt nur Kerzen :) oder dass man Esswaren besser nicht im Zimmer lagert, da man sonst eventuell "Besuch" von Waldtieren bekommt. Alles klar!

Nachdem wir die Zimmer bezogen hatten, ging es auch schon wieder los - Nacht-Tour um Caimane zu suchen....

 

2. Tag

Tagwache um 4.30 - Fruehstueck um 5.00 - Abmarsch um 5.30! Wow, is ja wie Ferien :)

Ab in den Dschungel (also noch weiter rein wie eh schon)! Vor uns lag ein 5km Marsch zum Cocococha See - der Plan: Otter zu beobachten. Da man aus Naturschutzgruenden den See nur an einem kleinen Teil befahren kann und die Otter am Aussichtspunkt nur 2mal die Woche vorbei kommen und dann nur fuer wenige Minuten war unsere Chance eher klein. Aber zuerst ging es mal auf den Trail - der Weg ist ja wie gesagt das Ziel und auch hier stimmte dies zu 100%. Wir sahen verschiedenste Vogelarten, Schmetterlinge so gross wie bei uns Spatzen, Affen, Insekten und viele wunderliche Pflanzen und Baeume. Es ist gerade Regenzeit, aber wir hatten Glueck und es blieb trocken, allerdings waren die Wege vom Regen der Vornacht so aufgeweicht dass man nur mit Gummistiefeln die Matschloecher bewaeltigen konnte - eh klar dass in meinem ein Kaefer uebernachtet hat - gracias!

Es wurde zwar mit zunehmenden Tag immer waermer, aber das wirklich schweisstreibende war die hohe Luftfeuchtigkeit - in kurzer Zeit war ich Miss-Wet-Tshirt (aber nicht sexy gemeint) - war wenigstens passend zu den matschigen Hosen :). Trotz Hitze sind lange Hosen und Tshirt empfehlenswert, warm hat man so oder so aber man wird weniger von Moskitos attackiert (Fly-away sei dank haben mich nur 3 davon erwischt - ein als ich das "Dschungelklo" benützte und ein nicht eingespraytes Koerperteil entblösste :).

Am See angekommen, haben wir Position am Aussichtspunkt bezogen und, ich konnte es kaum glauben, wir mussten nicht lange warten und tatsaechlich waren in der Ferne bereits Koepfe zu sehen, die aus dem Wasser kamen und wieder verschwanden. Ich kann es kaum glauben, sie schwimmen genau auf uns zu! Was soll ich? Filmen, fotografieren, gucken? Ahhh.. Stress!!! So schnell wie sie kamen, waren sie auch wieder weg.. Schade, kein Posing fuers Album, aber ich war voll fasziniert - meine ersten Otter in freier Wildnis..

So, jetzt wollten wir noch auf den See um Voegel zu beobachten.. Hmm, waer ja net so schwer, aber zuerst heisst es mal Wasser schoepfen, das Boot war gefuehlt vom Regen der letzten Nacht. Gesagt! Getan! Und Minuten spaeter waren wir bereits im Wasser, also auf dem Wasser.. Unglaublich wie sich die Baeume und Pflanzen im schwarzen See spiegeln! Wow, und auch die verschiedenen Voegel, einfach nur schoen!

Auch der 6km Trail zurueck zur Lodge war absolut aufregend, ich bin mit schauen gar nicht nachgekommen.

Der Nachmittag war frei, und nun zeigte der Himmel auch was Regenzeit heisst. Aber auch das war faszinierend, ebenso wie vor dem Zimmer auf der Terrasse zu sitzen und dem "Zoo" der sich dort abspielte zuzusehen. Die Stimmen aus dem Dschungel reissen nicht ab und auch wir lassen uns nicht abhalten auf naechtliche Insekten-und-Spinnen-Suchtour zu gehen. A bisi angsteinfloessend is es schon - stockdunkel, es regnet, ueberall zischt, piepst, zirpt und knarrt es und wir mittendrin, "bewaffnet" nur mit einer Taschenlampe.

 

3. Tag

Weckdienst um 4.45h - Juhuu endlich ausschlafen :)!!

Nun ja man verschmerzt es, da es hier normal ist um 21h ins Bett zu gehen und es um 5h bereits hell wird. Heute morgen funktionieren auch meine Streichhoelzer fuer das "Licht" und ich musste nicht im Dunkeln ins Bad. Gestern war ich mir nicht so sicher auf was ich da getreten bin. Wir sind um 5.15h aufs Boot (ohne Fruehstueck) und zum Macaw Clay Lick gefahren - dort kann man beobachten wir sich Papageien ihre taegliche Portion an Mineralien holen. Es dauerte ein bisschen (aber warten ist ja hier normal), aber dann konnten wir die verschiedensten Papageien-Arten beobachten.

 

Die Zeit am Tampopata River, in der Lodge und im Dschungel war unbeschreiblich, aber auch schnell wieder vorbei. hier haette ich es noch einige Tage ausgehalten. Auch wenn es bestimmt nicht fuer alle wie Ferien erscheint, immerhin heisst es ohne Strom auszukommen (nein, es hat auch kein Handynetz!), Huetten die ziemlich offen sind und nur mit einer Kerze erhellt, Wasser (zwar gereinigt) aber kalt und aus dem Fluss, in der Dusche Spanner wie Spinnen und Ameisen, Ameisen so gross wie mein kleiner Finger und nicht zu vergessen die tollen Bisse der Moskitos und Sandfliegen. Aber von dem kann man alles absehen, den das Gebotene ueberwiegt weitaus mehr.


der letzte gemeinsame Tag in Lima..

Nun sitze ich allein im Computerraum des Hotels und versuche die letzten Tage Revue passieren zu lassen. Sylvia ist vor gut 3 Stunden gegangen und sitzt bereits im Flieger Richtung Madrid. Ich muss sagen, es ist mir schwer gefallen als sie gegangen ist. Wir hatten eine tolle Zeit und ich war happy sie wieder zu sehen.

Nos veremos en 3 meses hermana!!!


Lima und Sylvester

Auch am zweiten Tag sind wir wieder ins Getümmel der Grossstadt, es gibt doch immer was Neues zu sehn. Heute sind wir an einen Indio Markt, von denen gibt es ein paar in der Stadt. Buh, man kann sich gar nicht vorstellen dass die einzelnen Stände rentieren. Es gibt so viele und vielfach wiederholt sich das Angebot. Trotzdem waren wir erfolgreich..

Nach dem ganzen Gelatsche, haben wir uns für die Stadttour mit dem Bus angemeldet. Praktisch, da sitzt rein und der kurvt dich zu allen Sehenswürdigkeiten.. Wir haben noch einige tolle Päetze gesehen, aber auch die Teile der Stadt in denen man sich nach Einbruch der Dunkelheit lieber nicht aufhaelt.

 

Weil ja heute Nochevieja (sprich Sylvester) ist, sind auch schon den ganzen Tag die Vorbereitungen im Gange. Ueberall werden Staende errichtet, Strassen gesperrt und tausende von Verkaufern bieten lustige Brillen, Huete und Feuerwerk feil.

Wir haben uns dazu entschlossen uns ein feines Dinner in unserem Hotel zu genehmigen und dann auf die Strasse zu gehen. Keine Angst, natuerlich in Miraflores, wo es weniger gefaehrlich ist.

Gesagt getan! Nun ja, ehrlich gesagt hatten wir nach dem Hauptgang von unserem 6-gaengigen Menu einen kleinen Einbruch und mussten mal an die frische Luft. Das Dessert haben wir dann nicht mehr genommen und sind dafuer Richtung Meer um zu sehen wie die Einheimischen wohl heute Abend feiern. Dort angekommen, haben wir nur noch Menschenmengen gesehen. Die Feuerwerkskoerper waren schon den ganzen Abend zu sehen und zu hoeren, aber nun sahen wir auch die dazugehoerigen Menschen. Soweit man sehen konnte sah man Menschen, die auf das neue Jahr warteten und ueberraschenderweise nahezu nur Latinos. Als weisser war man eher eine seltener Gast hier, aber keineswegs ungebeten. 0.00h, alle beginnen zu jubeln und zu pfeifen. Noch mehr Feuerwerk wird in die Luft gejagt - Sylvia und ich stossen mit unserem Espumante auf ein neues Jahr an - Feliz año nuevo!


Lima - Peru

29.12.2011 - 2.1.2012

Lima ist toll, aber ganz anders als wir uns das vorgestellt haben. Uns? Ja, Sylvia und ich geniessen diese Städtetour zusammen. Ich hab mich ja so gefreut sie nach 2 Monaten wieder zu sehen.

Den ersten Abend mussten wir uns natuerlich ausgiebig austauschen und dies bei einem Apero, eh klar! Scheen wars!

Am zweiten Tag gings auf Erkundungstour, was gibts hier wohl zu bieten? Wir sind im Stadtteil Miraflores, der moderne und auch sicherere Teil von Lima. Ich muss auch sagen ich habe mich zu keiner Zeit als Opfer hier gefühlt. Erstaunlicherweise gibt es in dieser Stadt sehr viele Parks und Grünflaechen, und alles ist sehr sauber. Zu jeder Tages- und Nachtzeit sieht man hier Putzpersonal die Strassen und Gehwege säubern.  Man merkt aber auch, dass vieles um diese schönen Plätze auf den Tourismus ausgerichtet ist. Überall wird einem Kunst, Souvenirs und alle möglichen Dienstleistungen angeboten. Aber niemand ist hier aufdringlich oder will einem etwas aufschwazen, man wird zwar immer wieder angesprochen, aber wenn man nein sagt, sind sich auch schnell wieder weg.

Einen Überfluss gibt es in dieser Stadt auch an Taxis, und sie versuchen Kunden anzuwerben indem sie hupen wenn sie an einem vorbeifahren (auch wenn du in die andere Richtung läufst als sie fahren, ?? macht Sinn oder?)

Nach ein paar Stunden herumlauferei wurden wir müde und so haben wir beschlossen uns bei einer einstündigen Turibus-Tour Miraflores näher bringen zu lassen..


Angekommen..

Juhuu, endlich bin ich da.. Die Zollformalitäten waren schnell erledigt, nur mein Koffer lies (wie ueblich) auf sich warten. Der Schweisspegel steigt rapid, wenn Koffer um Koffer auf das Gepäckband kommt, die Leute die drauf warten weniger werden, und ich steh und schau und nix kommt. :P

Na aber, ich kann warten und eine halbe Stunde später rollt der heiss ersehnte Koffer an. Und Sonja lauf! nix wie weg...

Bei Ausgang stehen schon die aggressiven Taxifahrer und wollen dich für ihre Taxis bewerben. Aber ich wusste ja dass mich ein Ein-Frau-Begrüssungs-Kommite erwartet.. Wo ist sie?

Sonja mitten in der Menge und sucht, plötzlich springt aus einer Ecke ein braun gebranntes Fräulein auf mich zu.. Juhuu! Ist sie es? So braun? Fast nicht erkannt :)

Und wieder Emotionen (musste ja im Flieger schon blean vor Vorfreude :)


Die Anreise

Der Flug mit KLM war zwar lang (2 Stunden von Zürich nach Amsterdam und dann noch mal 11einhalb Stunden bis nach Lima), aber mehrheitlich angenehm (sehen wir mal vom Mundgeruch und den Schweissfüssen von meinem Hintermann ab :)

Herr Pilot, Sie wollten wohl meinen Magen mit der Landung in Amsterdam testen und sie Frau Flugbegleiterin meine Nerven mit Ihrer "Freundlichkeit" - ihr habt beide verloren :P 

Mich kann nichts aus der Fassung bringen. Ich bin in Ferienstimmung !!


Dann nehmen wir das mal unter die Lupe...

Die Länder, welche klimatechnisch in die engere Wahl gekommen sind, waren Peru, Bolivien, der obere Teil von Chile, Ecuador, Kolumbien und Venezuela. Hmm.. Könnte ein bisschen viel werden in 3 Monaten. Also, noch mal checken und festlegen - *grübelgrübelundstudier*!

Was interessiert mich, was nicht, was will ich machen..

Nach einigen Plus/Minus-Listen und mehrmaligem Darüberschlafen, waren sie festgelegt:

PERU - ECUADOR - VENEZUELA


die Vorbereitungen

 So! Nun gehts los! Die ersten Vorbereitungen, und auch die schwierigsten. Wohin soll es gehen? Die Welt ist gross, und  ich bin klein.. trallala (und alles interessiert mich).

Da ich seit Februar 2010 fleissig am Spanisch lernen bin, habe ich mich mal mit den spanisch sprechenden Ländern beschäftigt. Spanien? Nee, viel zu nahe :) .. Ich muss weiter weg, vor allem weil sich in meinem Kopf wieder die Idee formte unserem Winter zu entfliehen und ich brauch Abenteuer!

Mein nächster Blick fällt auf den Lateinamerikanischen Kontinent. Wow! Das ist es - Südamerika! Das gefällt mir..

Na dann mal los!! Welche Länder kommen in Frage? Nicht zu kalt, nicht zu warm, keine Regenzeit.. Uff so viele Kriterien! Aber bald hatten sich einige potenzielle Länder herauskristallisiert...


Fernweh

Es ist soweit ... Ich muss wieder mal Neues sehen .. Die Ferne ruft - es ist Zeit... Nur wohin und wann und überhaupt??

Zuerst mal das Notwendige regeln - kann ich vom Geschäft überhaupt weg?

Erstaunlicherweise hat mir mein Chef zugesagt und mir das "Go" für 3 Monate gegeben!!

Danke - Bin dann mal weg!! :)