Samstag, 24. März 2007
Gestern wollt ich es ruhiger angehen und nur einen kleinen Ausflug in das nahegelegene Dörfchen "St; Paul de Vence" machen. Das ist mit dem Bus nicht weit und ich wollte unbedingt noch die grösste private Kunstsammlung Europas sehen. Die Fondation Maeght (sprich Maag) gehörte füher einem passioniertem Kunstliebhaber Ehepaar und ist jetzt im Besitz der Stadt. Dort findet man Skulpturen und Bilder von den verschiedensten Künstlern (Chagall, Matisse, Miro, Uban, usw.)
Die Busfahrt dauerte knapp eine Stunde und führte durch das schöne Hinterland Nizzas. Dort angekommen machte ich mich sofort auf zum Museum, da ich wusste dass es nur bis 12.30 offen hat.
Es ist wirklich ohne Untertreibung eine schöne Ansammlung von Kunst aller Art. Es ist die Reise wirklich wert.
Nach ca 1.5 Stunden Besichtigung wurde über Mittag geschlossen und ich wollte sowieso noch die Stadt anschauen. Auf dem Weg dorthin hat es schon ein wenig zu tröpfeln begonnen, aber ich bin ja nicht aus Zucker und hier hört es sowieso wieder gleich auf zu regnen.
Denkste; ich schaffte es gerade noch unter den Torbogen der Stadt, bevor der Himmel aufbracht. Im warsten Sinne des Wortes. Es hat geregnet wie aus Eimern
ans weitergehen nicht zu denken. Schlussendlich hat es auch noch angefangen zu hageln, aber so dass innerhalb von 10 Minuten alles weiss war als ob es geschneit hat. Von den Strassen sind Bäche
runtergelaufen. Und nachdem kein Ende in Sicht war beschloss ich die Heimreise anzutreten. Das war natürlich auch nicht so einfach, da es auf der Strasse kleine Seen hatte und die Autos alles auf
das Trottoir spritzten. Fazit: bis ich im Bus war war ich nass bis auf die Haut und die Stadt blieb besichtigt.
Samstag, 17. März 2007
Letzten Samstag sind wir nach Monaco gefahren. Nach den Erlebnissen der letzten Nacht (Insider wurden informiert - wen Details interessieren, kann micht per Email kontaktieren), war ich ganz froh, das Haus zu verlassen. Um 9.15 uhr haben wir uns am Gare routiére getroffen und sind mit dem Bus zuerst nach Eze gefahren. Eze Village ist ein wunderschönes und idyllisches Städtchen oberhalb von Eze Bord de Mer. Die Häuser hier sehen aus, als ob sie aus dem Berg herausgemeisselt worden wären. Von hier aus hat man einen riesigen Blick über das Meer und die Städtchen rundherum. Wir waren zuerst in der Altstadt und haben danach eine kleine Führung in der Parfümeriefabrik mitgemacht. Es war sehr interessant. Ich war nur froh, dass die Leute dort nur maximal 3 Stunden pro Tag arbeiten (wegen der Düfte), ansonsten hätte es mir wahrscheinlich umgehaut. Der Duftmix im drauffolgenden Verkaufsraum war jedenfalls horrible
Danach sind wir mit einem Direktbus nach Monaco. Unser erster Besuchspunkt war natürlich das Casino. Dieses ist dominierent in der Stadt. Ist aber auch ein schöner Bau. Danach sind wir Richtung Strand gelaufen und anschliessend am Hafen entlang Richtung Palast. Da uns Prinz Albert nicht empfangen konnte (oder wollte), sind wir weiter in die Altstadt. Dort haben wir uns getrennt, da jeder seine eigenen Pläne hatte. Einige sind ins Kunstmuseum, jemand ist ins Münzmuseum und mich hat das Museum ozeanique gereizt. Und es war wirklich bewundernswert. Ich wollte gar nicht mehr raus. Die Vielfälltigkeit in den Aquarien hat mich fasziniert. Leider musste ich nach 2 Stunden wieder zum Treffpunkt und die Heimreise antreten.
Mein Fazit: Monaco ist okay für einen Besuch, dass man behaupten kann "ich war schon mal da". Aber mehr ist es
nicht. Die ganze Stadt wird von monströsen Bauten aus den 60ern und 70ern dominiert und der Strand ist mickrig. Nicht so mein Fall
In Nizza gibt es eigentlich eine Tram. Diese wird jedoch seit ca. einem Jahr umgebaut. Normalerweise ist es ja so,
dass man die Baustelle streckenweise beginnt und bearbeitet. Nicht so in Nizza. Hier haben sie vom Norden der Stadt bis nahezu zum Strand eine riesige Baustelle aufgetan. Es wird aber nicht
gleichzeitig an allen Stellen gearbeitet. Eigentlich ist es so, dass nun die Stadt in zwei Hälften geteilt ist. Bis jetzt hab ich noch nicht das System rausgefunden. Ich denke die Nizzerianer
auch nicht. Denn bei unserer Umfrage letzte Woche haben die meisten geantwortet, dass sie denken dass die Baustelle niemals fertig werden würde.
Die Arbeiten sind mit rot-weissen Barrieren von der Strasse und vom Gehweg abgeschnitten. je nachdem werden sie
jedoch wieder anders gelegt. Es ist lustig, mein Weg zur Schule verläuft jeden Tag anders.
Sonntag, 11. März 2007
Heute wollte ich mal einen Tag nur für mich verbringen. Das machen wozu ich Lust habe, solange ich will. Zuerst hab
ich mal ausgeschlafen, ich war noch erschöpft von der Herumlauferei in Cannes. Meine erste Überlegung war einfach an den Strand zu gehen, ein Buch zu lesen und die Sonne geniessen, doch es hatte
soviel Wind, das mein Buch bei den ersten Seiten bereits davongeflogen wäre. Also Plan B: die Gegend von Nizza erkunden. Ich wollte schon die ganze Woche auf das Château und in den Parc Phönix
(ein botanischer Garten). Ich habe Madame gefragt, ob es weit sei zum Laufen. Sie sagte es ist zwar in der Nähe vom Flughafen (also weit), aber man kann sehr schön an der Promenade
entlanglaufen.
Gestärkt vom Frühstück bin ich dann los Richtung Hafen, eine sehr schöne Gegend hinter dem Berg vom Château. Ein
paar Fotos gemacht und weiter zur Treppe des Château. Es müssen mindestens hundert Stufen gewesen sein und ich hatte wirklich heiss als ich oben ankam, aber der Blick auf die Stadt entschädigte
alle Mühen. Man hatte einen traumhaften Blick auf die Promenade, den Strand und die ganze Stadt. Hier oben gibt es einen Park, einen Kinderspielplatz und einen Rundgang entlang der Stadtmauer
(Nizza lag früher anscheinend höher). Auf einer Parkbank hab ich mein Picknick ausgepackt und gemütlich gegessen.
So! Frisch gestärkt machte ich mich danach auf den Weg zum Parc Phönix. Der weite Weg machte mir kein
Kopfzerbrechen, da ich es mittlerweile gewohnt war weit zu gehen. Also drauf los. An der Promenande entlangzulaufen war wirklich herrlich, alles stimmte: die Temperaturen, das Wetter, die
Aussicht aufs Meer. Aber so nach einer Stunde laufen, und meistens den selben Ausblick, begann mich der Ausfllug zu langweilen, aber ich wollte doch unbedingt in den Parc, also gab es kein pardon
ich musste weiter. Den Parc hab ich dann schlussendlich nach 1.45 Stunden Fussmarsch erreicht (hab mich auch ein wenig verlaufen).
Aber endlich am Eingang hatte ich die Freude wiedergefunden. Lächerliche 2 Euro kostet der Eintritt, ich dachte
dafür kann man ja nicht viel erwarten. Da hab ich mich aber geschnitten mit dem Gedanken. Der Parc ist riesig (ca. 1 ha) und auf dieser Fläche findet man alle mögliche Arten von Pflanzen und eine
riesige Anzahl von Kleintieren wie Schildkröten, Vögel, Enten, Kraniche, usw. Pfaue laufen hier sogar frei herum. Es gibt auch noch zusätzlich ein grosses Gebäude in dem man Aquarien und
Terrarien mit den verschiedensten Arten von Fischen und Krabbeltieren findet, ausserdem gibt es ein Terrarium mit Krokodilen (nur die kleinen) und ein ganzes Haus voll mit Leguanen die frei
herumlaufen. Sehr eindrücklich muss ich sagen, konnte mich gar nicht sattsehen an der ganzen Pracht. Ich bin erst raus als der Parc geschlossen hat. Dann erst merkte ich wie weh meine Füsse tun,
also hab ich beschlossen den Bus zurück in die Stadt zu nehmen. Nochmal so weit laufen? I spinn doch net.
Freitag, 9. März 2007
Freitagabend bin ich mit Johannes und einem Klassenkollegen von ihm in die Stammbeiz der Studenten von hier. Es hat
eine super Rockband gespielt (rocknkarma). Zum Schluss wurde es allerdings sehr laut, à la ACDC. Das war sogar meinen Ohren zuviel. Wir sind dann frühzeitig nachhause gegangen, was auch nichts
machte, da wir am Samstag nach Cannes gingen.
Samstag, 10. März 2007
Ich war gewohnterweise schon früh wach. Von unserem Studenten war da noch weit und breit nichts zu sehen. Um 9.15
haben wir vorm Haupteingang der Bahnhofes mit 4 weiteren Personen aus seiner Schule abgemacht. Natürlich waren wir zu spät. Nach langem Kampf mit dem Ticketautomat, sassen wir endlich im Zug
Richtung Cannes. Nach 40 Minuten dort angekommen, gingen wir zuerst zum dort berühmten Markt. Dort bekommt man alles was der Magen begehrt. Fleisch, Käse, Früchte und Gemüse in Hüllle und Fülle.
Da wir beschlossen haben die nahegelegenen Ile de St. Mageritue zu besuchen, haben wir uns zuerst mit Essen eingedeckt, da uns schon viele erzählt haben, dass man dort herrlich picknicken
kann.
Kurz nach Mittag sind wir mit der Fähre rübergefahren und was wir dort zu sehen bekamen war traumhaft. Die Insel ist
nicht sehr gross, aber nahezu gänzlich mit Pflnzen bedeckt. Rund um die Insel gibt es einen Naturweg, der einem den Atem verschlägt.
Nach kurzer Wanderung haben wir uns am Strand niedergelassen und unser Picknick genossen (die Jungs hatten natürlich
schon wieder Hunger). Die Ambiance war unbeschreiblich schön. Es ging auch ein leichter Wind, der uns leider die Sonne nicht hat spüren lassen. Ergebnis: leichter Sonnenbrand
Leider ist um 5 die letzte Fähre zurückgefahren, dort hätte ich es noch ewig ausgehalten. Aber wir mussten ja auch
ans Nachtessen denken. Immerhin hätten wir noch sicher 2 Stunden für den Heimweg und ich wollte vorher noch telefonieren.
Im Kiosk am Bahnhof hab ich mir einen Telefonkarte für die Kabine gekauft. Ich dachte ich probier das mal, wielange
ich mit so einer telefonieren kann. Das geht aber nicht so einfach wie bei uns, dass man sagt, man möchte eine Telefonkarte für 10 Franken. Nein, hier muss man einen halben Fragebogen ausfüllen.
Die Dame wollte wissen wohin ich telefoniere (Ausland oder Inland), wie hoch das Guthaben sein solle und der Witz, ob Schweiz in Europa liegt (?). Es gibt hier tatsächlich Telefonkarten für
Inlandsgespräche, Auslandsgespräche Europa und Auslandsgespräche restliche Welt. Und dann nicht einfach eine Karte zum Reinstecken. Zuerst gibt es eine Vorvorwahl, dann einen Code, anschliessend
darf man die Telefonnummer eingeben und nach der # hat sie dir noch erzählt wieviele Minuten man reden kann. Also nichts mit einem schnellen Telefonat. Naja, andere Länder andere
Sitten.
Gestern haben wir kurzerhand beschlossen den Unterricht von heute nach draussen zu verlegen. Unsere Professorin
meinte, dass eine Umfrage ideal wäre um mit den Nizzerianern in Kontakt zu kommen. Also haben wir uns aktuelle Fragen zu Themen wie die Präsidentenwahl, die Umwelt, die Arbeiten an der Tram, die
Verschmutzung der Strassen (Hundekacke), Spezialitäten von Nizza, Traditionen usw. überlegt.
Heute kurz nach neun sind wir vom Place de Justice ausgeschwärmt. Wir wollten die Umfrage rasch über die Bühne
bringen, um uns danach einen Cappuccino am Strand zu gönnen. Doch das Unterfangen stellte sich schwieriger als erwartet. Plötzlich hatten alle Stress und niemand wollte uns antworten. Das Koffein
rückte immer weiter von uns weg. Es dauerte 1 Stunde bis wir 3 Personen interviewen konnten, die restlichen 3 erforderlichen Personen haben wir kurzerhand erfunden.
Der Vormittag verging wie im Flug und um 12.30 hatten wir Wochenende. Da heut ein perfekter Frühlingstag mit 25 Grad
ist, sind wir an den Strand. Man kann ja nicht immer nur lernen :-)
Zuerst dachte ich es wäre doch schön wenn ich mein Auto hier hätte. So könnte ich wenigstens von A nach B ohne
grossen Aufwand. Vor allem bin ich es nicht gewohnt mit Bus oder Bahn zu fahren.
Mich haben dann aber die vielen Kilometer allein im Auto von der Schweiz nach Nizza zu fahren abgeschreckt. Seit ich
hier bin muss ich sagen, dass ich mehr als nur froh bin den Flieger und nicht das Auto gewählt zu haben, denn Autofahren (Parken) und Nizza das findet keine Gleichung.
Tatsache ist, dass jedes Auto, welches nicht in einer Garage steht, mindestens eine mittelschwere Beule hat.
Grosse und teure Autos stehen eigentlich nicht an den öffentlichen Parkplätzen. Die Autobesitzer welche ihr Auto an der Strasse abstellen haben grundsätzlich ein Auto in der Grösse eines Peugeot
oder Golf.
Ich denke ein generelles Parkverbot gibt es hier nicht. Die Autos stehen auf Zebrastreifen (welche ja eh nicht
beachtet werden), in Einfahrten und, falls es nicht anders Platz hat, auch schon mal 90 Grad zum Gehsteig. Um Einzuparken wird gewürgt was das Zeug hällt. Unsereins würde eine Parklücke,
welche nicht offensichtlich gross genug ist ausser Acht lassen, die Menschen hier zirkeln solange bis es passt, notfalls Stossstange an Stossstange.
Wie man wieder raus kommt? Böh, wenn interessierts!
Da ich unter der Woche nicht sehr viel Neues erzählen kann, da ich so ziemlich den ganzen Tag in der Schule sitze,
versuche ich ein wenig von meinen Eindrücken hier niederzuschreiben.
Nizza und die Hunde
Nach 3 Tagen Herumlauferei (die Stadt ist nicht sehr klein), konnte ich bereits feststellen, dass es hier sehr viele
Hunde gibt. Nicht nur die kleinen Accssesoires, sondern wirklich auch grosse Hunde. Anscheinend kommt das daher, weil in Frankreich erst vor einigen Jahren die Hundesteuer eingeführt
wurde.
Was mit Sicherheit vergessen wurde, ist die Einführung von Robidogs. Die findet man nirgends in der Stadt.
Dementsprechen sehen auch die Gehwege hier aus. Die Hundebesitzer nehmen es mit der Sauberkeit nicht sehr genau, aufgeputzt wird nur, wenn man sich gerade beobachtet fühlt. Als Fussgänger muss
man sich ständig auf den Boden achten, ansonsten kann es sehr gut sein, dass man ein braunes Geschenk an den Schuhen mitnimmt. Surprise!
05. März 2007
Mein erster Schultag!
Gegenüber meinem Mitbewohner hab ich eine Stunde mehr Zeit am morgen. Für mich sollte der Ernst des Aufenthaltes
hier erst um 9.00 Uhr anfangen. Trotzdem war ich aus Gewohnheit schon um 7 Uhr wach. Von den anderen war weit und breit noch nichts zu hören. Bin auch erstmal im Bett geblieben und hab noch ein
wenig in die Bücher geschaut. Johannes hat als echter Student natürlich verschlafen und ist erst knapp vor 8 Uhr aus dem Haus.
Ich hab mich dann ca. 8.30 Uhr auf den Weg gemacht, man will doch am ersten Tag keinen schlechten Eindruck machen.
Nach 20 Minuten Fussmarsch bin ich in der Schule angekommen, dort ging auch alles sehr schnell. Der zuständige Studentenbetreuer hat mich sofort als Neuling erkannt und in einen Saal für den
Einstufungstest geschickt. Dort wartete bereits eine zweite Neustundierende.
Der Test dauerte ca. 2 Stunden und war in schriftlich und mündlich Fragen gegliedert. Der Test wurde sofort
korrigiert und wir in die Klasse geschickt. Dort war der Unterricht bereits voll im Gange und ich machte halt mit. So einfach ist das hier. Heut nachmittag hab ich noch Gnadenfrist, der
Intensivkurs beginnt erst morgen. Alors, je vais aller à maison pour apprendre le grammaire.
04. März 2007
Fète du citron en Menton
Madame hat gestern uns die Wahl der Frühstückszeit für heute (Sonntag) gegeben. Johannes meinte, dass 9 Uhr eine
angenehme Zeit wäre. Mir war es sowieso egal, da ich wusste dass ich nicht lang schlafen werde. Ich war um 7 Uhr bereits wach und hab noch mein Chaos geordnet. Die ersten Lebenszeichen kamen erst
ca. 8.30 Uhr von der Hausherrin die Frückstück bereitete. Ich ging raus um ihr zu helfen und ein wenig die Tagesaktualitäten zu erfahren.
Johannes hat, wie es sich für einen richtigen Studenten gehört, verschlafen (Entschuldigung an all meine
Studentenfreunde für diese Bemerkung :-)
In der Zeitung hab ich von einem grossen Fest in Menton (ca. 1.25 Stunden per Bus von Nizza entfernt) gelesen: "Fète
du citron" (Zitronenfest). Das hab ich sehr lustig gefunden und da ich mir nicht vorstellen konnte, wie ein Umzug aus Zitronen aussieht, wollte ich dorthin. Johannes hat sich mir angeschlossen.
Nach einer sehr kurvenreichen, aber sehenswerten Busfahrt entlang der Küste sind wir am frühen Nachmittag dort angekommen. Nach kurzem Warten ging es auch schon los: ein riesiger Umzug mit
Figuren aus Zitronen und Orangen ging direkt vor unseren Nasen vorbei. Sowas hatte ich noch nie gesehen. Zwischendurch kamen immer wieder Gruppen von brasilianischen Tänzern, Guggenmusiken (!);
Trommlern und anderen sehr spektakulären Wägen. Ca. 45 Minuten dauerte das Spektakel und ich muss feststellen, dass sich die 8 Euro Eintritt mehr als gelohnt haben.
Danach schlenderten wir noch ein wenig durch die Stadt und versuchten anschliessend unsere Busstation
wiederzufinden. Doch aufgrund des Festes wurden alle Haltestellen verlegt und niemand konnte uns sagen wohin. Nach langem hin und her wurden wir fündig und wollten nur noch sitzen und vielleicht
ein wenig schlafen im Bus. Aber denkste, der Bus war bis unters Dach voll. Dessen noch nicht genug, gab es Stau ohne Ende. Die Busfahrt dauerte schlussendlich 2 Stunden und wir hätten fast das
Abendessen verpasst.
03. März 2007
Abflug ins Unbekannte
Heut war es soweit. Am Mittag startete der Flieger nach Nizza. Nach einem sehr turbulenen und verspäteten Flug bin
ich um 14.10 in Nizza angekommen, wo bereits Madame Gamet mit einem Schild auf mich wartete. Eine sehr flotte, ältere Frau mit roten Haaren. Auf der Fahrt zu ihr war sie sehr gesprächig.
Innerhalb dieser kurzen Zeit hat sie mir bereits alles von ihr erzählt. Ich war richtig froh, als ich in mein Zimmer konnte, um ein wenig abzuschalten, der Tag war doch schon sehr lang. Sie gab
mir noch die Wohnungsschlüssel und verabschiedete sich von mir. Heute würde noch ein anderer Student kommen, den sie am Flughafen abholen müsste. Um kurz vor 19 Uhr kamen sie zurück, fertig mit
meiner Ruhe. Zuerst das grosse Vorstellen. Er ist deutscher Student, 21 Jahre und heisst Johannes. Er bleibt ebenfalls 4 Wochen, jedoch auf einer anderen Schule. Er war letztes Jahr schon hier,
also dachte ich dass er sicher einen passablen Stadtführer abgibt.
Um 20 Uhr gabs Abendessen, endlich! Bis jetzt hatte ich nur ein Sandwich im Flieger. Es gab hausgemachte Suppe,
Hackfleisch; Blumenkohl-Kartoffelgratin und selbstgemachtes Kompott als Dessert. Alles ganz okay, aber wo ist der Geschmack? Beim Abendessen wurde viel (sehr viel) diskutiert, wir waren froh als
wir "entlassen" wurden; soviele Informationen an einem Tag.
In Nizza war am Abend noch Carnevale. Wir beschlossen dorthin zu gehen, um etwas von der Stadt zu sehen. Als wir im
Zentrum ankamen war schon der Umzug im Gange. Die Wägen waren riesig und wirklich sehr speziell. Ich wäre gerne etwas näher gegangen, um Fotos zu machen, doch hier gibt es einen wirklich blöden
Brauch: überall hatte es Kinder (und Erwachsene), die mit sogenannten "la bombe" herumliefen. Das sind Gummisprühschlangen aus der Dose und allen erdenklichen Farben. Klebt überall besonders an
den Haaren. Das wollt ich mir heut nicht mehr antun.
Um 23 Uhr bin ich endlich ins Bett und hab geschlafen wie ein Stein.
Am 3. März 2007 bringt mich der Flieger von Zürich nach Nizza zu meiner Gastfamilie. Dort werde ich die nächsten 4 Wochen verbringen, um Land, Leute und Sprache näher kennenzulernen.
In diesem Weblog werde ich meine Eindrücke von diesem Aufenthalt niederschreiben. Es würde mich freuen, wenn ihr ab und an mal draufschaut und mir eure Kommentare mitteilt.