Karibik - wir kommen!
Wir sind gestartet - noch nicht fliegenderweise, aber wir sind immerhin schon am Flughafen. Pünktlich, genügend Zeit für ein kleines Frühstück und es wurde nichts vergessen, somit bin ich auch bester Laune (fleissige Blog-Leser von mir, wissen auf welche Begebenheit der letzten Reise ich anspiele ;)
Ich bin nervös, aber nicht nur weil endlich die langersehnten Ferien bevorstehen. Ich habe eine Überraschung geplant - eigentlich mehr als eine, aber die die gleich kommt, ist schon echt der Hammer und ich bin selber überrascht! Fortuna war auf unserer Seite und ich konnte gestern beim Einchecken günstig ein Upgrade in die Business-Klasse machen. Hammer! Und das lustige, Michi weiss es noch nicht. Zum Glück ist er nicht allzu neugierig und fragt sich nicht, warum ich unsere Flugtickets nicht aus der Hand geben will oder warum wir in der Priority Spur unser Gepäck abgeben konnten oder warum wir mit immerhin 5 Kilo Übergewicht keinen Aufpreis zahlen mussten. Wir sitzen beim Käffchen und ich grinse vor mich hin - bin ich gespannt wie er die Überraschung aufnimmt und wann er es dann doch schnallt.
Überraschung geglückt...
Endlich Sonne
Sonnen-Riff
Unterwasser-Paradies
Kurios I
Traumhaus
Curacao und seine Leutchen
Klein, fein und sehr lecker
Wir waren drei Wochen auf Curacao und aufgrund der Nähe zu unserer Unterkunft einige Male im Waterfront Terrace essen. Alex und Anja sind wahnsinnig nette Gastgeber, die sich sehr um ihre Gäste bemühen. Menükarte gibt es keine, man darf sich zu Beginn zwischen Fisch und Fleisch entscheiden und bekommt, die aktuellen Gerichte vorgetragen. Wir als Fischliebhaber haben jedes Mal Fisch gewählt und wurden nie enttäuscht. Wir hatten Dradu-Filet, Garnelen, Lion Fish, Masbangu und alles war sehr sehr lecker. Dazu ein Glas Wein und mit dem Sonnenuntergang im Blick wird es ein perfekter Abend! Wir sind noch einen Abend auf der Insel und werden sicherlich morgen nochmals die Gelegenheit für einen schmackhaften Abend und somit einen hervorragenden Ausklang unserer Ferien nutzen.
Das Sunreef Village
Normalerweise schreibe ich gern mal eine Tripadvisor-Bewertung, wenn etwas sehr gut oder sehr schlecht war. Beim Sunreef fällt es mir etwas schwer, eine Kategorie zu finden - es war weder auffallend das eine noch das andere. Aber wenn ich entscheiden müsste, dann eher auf der positiven Seite. Wir haben unseren Aufenthalt hier wirklich sehr genossen. Der Start war zwar etwas holprig, da ich mich im Garten Studio ehrlich gesagt nicht sehr heimelig gefühlt habe. Es war nett eingerichtet, geräumig, mit sehr bequemen Bett.
Geschlafen haben wir immer gut, das muss man schon sagen. Aber ansonsten war ich froh, dass wir nach einer Woche in das Tarpon (Meerhaus) wechseln konnten. Das Garten Studio ist, denke ich, vorwiegend für Leute geeignet, die sowieso den ganzen Tag unterwegs sind. Wir gesagt, das Bett ist bequem, die Küche bietet alles notwendige, um sich ein Frühstück zuzubereiten, das Bad ist zweckmässig (auch wenn ich die versprochenen italienischen Luxus-Toilettenartikel, siehe Webseite, vergeblich gesucht habe. Aber nun ja, ich habe sie auch nicht gebraucht).
Leider war auch auf den Bildern nicht ersichtlich, dass das Studio, direkt an den Parkplatz, dem Tauchcenter und dem Hauptdurchgang der Anlage angrenzt - man fühlt sich vor dem Häuschen doch ziemlich ausgestellt, schon früh morgens wird man geweckt von Taucher, die Flaschen ins Auto laden, vom Geplapper jener, die den Papagei nachäffen, vom Krächzen des Papagei, vom Staubsauger und Kärcher, wenn Autos gereinigt werden und ab 8:30 dem Trubel im Tauchcenter. Wenn man gerne ausschläft und danach in Ruhe sein Frühstück auf der Terrasse nehmen möchte ist das nicht ohne kleinere oder grössere Lärmemission möglich.
Ein weiterer Störfaktor sind dort die Mücken. Wir konnten uns trotz Anti Brumm, Bite Away, Kerzen und Räucherspirale nicht dagegen wehren. Ich denke, das ist einerseits auf den Regen zurückzuführen, den wir in der ersten Woche häufig hatten und andererseits auf den Teich, der am Eingang vorsichhinsifft. Liegestühle hat man bloss zwei im öffentlichen Bereich, hinter der Rezeption und den Sonnenuntergang kann man vom Garten Studio aus auch nicht beobachten (auch hierzu muss man in den öffentlichen Bereich oder ganz aus der Anlage raus. Oder man hat nette Menschen kennengelernt, die ein Ocean View Bungalow haben :).
Nun ja, dies alles war zum Glück nach einer Woche gegessen und wir konnten in das Tarpon, ein 3-Schlafzimmer-Haus in der Nähe des Sunreef Village umziehen. Und ich sag's euch, ein Traum - ein grosses, geräumiges Haus (für zwei absolut der overkill), mit offener Küche (inkl. grossem Kühlschrank, Gasherd, Spülmaschine, Kaffeemaschine, etc.), Abstellraum mit Waschmaschine, eine grosse Terrasse mit Tisch für sicher 6 Personen und eine Plattform über dem Meer, mit Liegestühlen und Lounge. Dahinter ein Wahnsinns-Ausblick auf das türkisblaue Meer und wundervollen Sonnenuntergängen jeden Abend. Endlich, wir fühlten uns angekommen! Hier wollten wir sein.
Das Bett war ebenso bequem, wie im Gartenstudio, wir haben wunderbar geschlafen. Wir hatten hier zwar weniger Mücken, aber dennoch waren sie da. Und man weiss ja, es braucht nur eine, um den nächtlichen Frieden zu stören. Umso erstaunter waren wir, dass es über dem Bett diesmal kein Moskitonetz gab. Ok, fairerweise, es hat am Schlafzimmerfenster und an den beiden Fenstern im Bad Insektengitter, aber wenn man so wie wir nicht gerne mit Klimaanlage, sondern natürlicher Luftzirkulation und mit Meeresrauschen schläft, dann ist es unerlässlich, die Balkontüre im Schlafzimmer zu öffnen (dort befindet sich allerdings kein Insektengitter). Was also tun? Aufs Meeresrauschen, frische Luft und Grillenzierpen verzichten oder sich zerstechen lassen? Wir haben beides nicht gemacht und haben uns kurzerhand im Baumarkt ein Moskitonetz gekauft und dies über die Balkontüre gespannt. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt!
Was wir jedoch nicht bannen konnten, und da hatten wir im Garten Studio keine Mühe damit, ist der penetrante Dieselgeruch, der sich abends hier breit macht. Besonders bei Wind fällt es sehr auf und ist nahezu nicht zu ignorieren. Wir nehmen an, dass bei "begünstigter" Windlage die Stinkwolke von den Öltankern nahe Williamstad herübergeweht wird. Und an der Menge an Tankerschiffen, die ständig vor der Küste Curacao's und Richtung Willemstad treiben, ist es gut sichtlich, dass die Raffinerie auch rege genutzt wird.
Das Haus befindet sich in einer ziemlich ruhigen Strasse (fast kein Durchgangsverkehr und nur am Abend hört man etwas, wenn die Bewohner vom Dorf auf dem Platz Fussball spielen oder Musik machen, aber das stört nicht). Das Gebäude ist hinter einer hohen Mauer, mit Tor und Einfahrt, in der das Auto geparkt wird. Den hinteren Teil des Hauses wird man nicht nutzen, er ist zwar nett mit den Palmen, aber mit dem Kunstrasen und auch der fehlenden Aussicht nicht wirklich der Place to be in diesem Haus. Die meiste Zeit wird man hier wohl auf der Terrasse am Tisch, den Liegestühlen oder in der Lounge verbringen. Oder so wie wir unter Wasser.
Direkt vor dem Sunreef erstreckt sich ebenso, wie an ca. 70 anderen Orten auf der Insel ein wunderschönes und artenreiches Riff. Und das Sunreef-Riff steht den anderen Tauchplätzen absolut in nichts nach - intakte und vielfältige Korallenwelt, viele verschiedene Fische und auch wer auf Makro steht kommt hier auf seine Kosten. Mit etwas Glück trifft man auf Adlerrochen, Schildkröten, Oktopusse, Thunfische, die einen Makrelenschwarm jagen, und und und. Die Verschmutzung ist absolut minim (vor allem wenn man die Bilder aus anderen Teilen der Welt vor sich hat), Korallenbleiche konnte ich wirklich nur an zwei kleinen Stellen sehen. Ansonsten ein Taucherparadies, ich kann's nicht anders sagen. Wir haben doch tatsächlich bei jedem unserer Tauchgänge etwas neues gesehen. Faszinierend!
Toll ist natürlich auch die Möglichkeit, dass man direkt von seiner Terrasse aus ins Meer gehen kann, um zu tauchen. Einfach Tauchflaschen bei den "Curacao Divers" im Sunreef holen, sich parat machen und los. Schon toll! Auch wenn ich sagen muss, dass es Anlagen gibt, die für Taucher sicher besser ausgestattet und geeignet sind. So hätten wir uns gewünscht, dass es eine Bank oder Ablagefläche gibt auf der man sein Equipment parat machen kann oder dass es Bügel gibt, an denen man seinen Anzug und das Jacket nach dem Tauchgang gut aufhängen kann. Es hat zwar eine Wäscheleine, aber die Bügel mussten wir uns selbst besorgen. Auch die Leiter ins Meer ist nicht sonderlich ideal. Man muss sie mittels Flaschenzug runter lassen und ist beim Ein- und Ausstieg schon eine wackelige Sache, da sie durch den Wellengang hin- und hergebeutelt wird und beim Besteigen fast ein bisschen überhängend wird. Für mich als nicht sehr starke Person, war es unmöglich mit dem ganzen Tauchequipment wieder aus dem Wasser zu steigen. Gott sei Dank, hatte ich einen starken Partner dabei! Als Draufgabe ist nach einem Tauchgang, während wir die Leiter benutzt haben, die nicht sehr professionelle und langlebige Flaschenzugvorrichtung gebrochen und das Metallrohr ist nur knapp neben uns ins Meer gesaust. Das war schon kein tolles Erlebnis, da man durch den Rückstoss wieder rücklings ins Meer geplumst ist, inkl. Tauchequipment am Körper. Everton, das "Mädchen für Alles" auf der Anlage ist zwar auf unser Bitten relativ schnell (karibische Verhältnisse) gekommen, um sich das Problem anzusehen (plus gleich auch noch den Geschirrspüler, der plötzlich nicht mehr funktionierte und der Ofen, der sich nicht mehr schliessen lies), aber wir haben fast das Gefühl bekommen, dass wir daran Schuld sind, da er total genervt reagiert hat.
Der Geschirrspüler hat schlussendlich zwei Tage später wieder funktioniert (und nochmal zwei Tage darauf wieder nicht), der Ofen konnte nicht mehr geschlossen werden und die Reparaturen mit der Leiter haben wir nach drei Tagen unterbunden, da sie innerhalb von zwei Tagen, in denen wir extra das Haus verlassen hatten, damit wir und auch der Arbeiter seine Ruhe hatte, nicht repariert werden konnte und wir in unseren letzten verbleibenden Tagen das Haus ohne Baustelle nutzen wollten.
Das Sunreef ist, ist aus meiner Sicht nicht für Kinder geeignet, da es keinen Strand gibt und der Ein- und Ausstieg mit den Leitern und vielfach Wellen und Dünung anstrengend ist. Bewusst sein muss man sich auch, dass man in der Anlage absolut Selbstversorger ist - ein kleiner Supermarkt ist im Village (ca. 3min. mit dem Auto) und ein grosser Supermarkt ist ca. 10min entfernt. Im grossen Supermarkt bekommt man weitgehenst alles was auch wir uns gewöhnt sind.
Die Preise unterscheiden sich nicht merklich von den unseren, ausser bei Fleisch. Das kann man sich dann zuhause auf dem eigenen Grill machen und dabei den Sonnenuntergang beobachten. Schon toll, aber man muss sich organisieren (eine Art Camping halt). Ein sehr leckeres, absolut empfehlenswertes, kleines Restaurant (das "Waterfront Terrace") hat es in Gehdistanz, ist allerdings Sonntag und Donnerstag geschlossen.
Gereinigt werden die Unterkünfte alle 3-5 Tage, obwohl sich die Reinigung eher auf kurzes Ausfegen und Wechsel der Hand- und Badetücher beschränkt, die haben wir allerdings grosszügig (je 3 Stück) bekommen und konnten diese auch jederzeit im Sunreef wechseln gehen. Worüber wir sehr überrascht (positiv) waren ist, dass man das Wasser auf Curacao bedenkenlos trinken kann. Es schmeckt sehr lecker - und noch chlorig wie in anderen Ländern, wo es auch heisst, man kann das Wasser trinken. Das hat uns dann doch eine Menge an Schlepperei gespart.
So, das Fazit: Das Sunreef Village ist eine sehr schöne Anlage, direkt am Meer mit türkisblauem Wasser, fantastischen Sonnenuntergängen und einem aussergewöhnlich intaktem und artenreichen Riff vorne dran. Das Tauchcenter in der Anlage ist zweckmässig, einigermassen praktisch und die Non-Limit-Tauchgänge sind für unsere Verhältnisse günstig. Als Taucher ist Curacao absolut empfehlenswert. Bedingt auch das Sunreef, wenn man auf Bequemlichkeiten verzichten kann und starke Arme hat. Das Wort Village lässt mehr vermuten als vorhanden ist, da man für Verpflegung doch eine Anstrengung auf sich nehmen muss (einkaufen, Autofahrt, etc.). unbedingt ein Haus oder ein Bungalow mit Ocean View nehmen! Das Preis-Leistungsverhältnis war aus meiner Sicht (aber ich bin auch Österreicherin) nicht immer gegeben. Dies natürlich auch dem Fakt geschuldet, dass wir zu zweit in einem 6-Personen Haus gewohnt haben.