Singapur & Bali & Gili Islands 2016



Time goes by so fast.. – 21.4.2016

 

Es ist unglaublich wie schnell die Zeit vergeht wenn man Ferien hat. Wenn die Zeit an einem Arbeitstag nur auch so schnell vergehen würde (buh, dann wäre ich schon gefüllte 350 Jahre alt).

Traurig aber war, unsere wunderbaren, entspannten Ferien sind vorüber. Heute geht es zurück ins Schwizerländle. Das Wetter verspricht für die nächsten Tage ja nichts Tolles. Regen, ohne Ende und kalt (wie soll ich das überstehen?). Aber da müssen wir wohl durch. Alles hat ja ein Ende (ausser die Wurst). Wir besinnen uns auf das was war und das war spannend, inspirieren, abenteuerlich und vor allem total entspannt. Ich muss sagen, ich bin selten so erholt aus den Ferien zurückgekommen. Trotzdem haben wir viel gesehen, Land und Kultur näher kennengelernt, lecker gegessen, uns super amüsiert, neue Freunde gefunden, neue Gerichte und Getränke ausprobiert, unseren Unterwasser-Sport-Level erweitert, den Stress abgeworfen, zu uns gefunden und alles im Allem einfach göttliche Ferien gehabt!

Ade Bali – terima kasih / danke für alles! Wir kommen wieder….


Back to the roots - 17.4.2016

 

Wir sind wieder am Ausgangspunkt unserer Bali-Reise gelandet. Seit 2 Tagen sind wir wieder im Alam Batu in Kubu und geniessen die restlichen Ferientage. Dass wir von Gili-T. früher abgereist sind hat einerseits mit den Baustellen neben unserem Resort zu tun und andererseits damit, dass uns bewusst wurde, dass wir am Rückreisetag eine ganz schöne Strapaze abspulen müssten. An einem Tag hätten wir von der Insel 2.5 Stunden mit dem Boot zurück auf Bali fahren müssen, dann noch 2.5 Stunden im Auto an den Flughafen in Denpasar, dann mit dem Flieger 3 Stunden nach Singapur und dann in die Schweiz (12 Stunden). Da brauch ich ja nachher nochmal 3 Wochen Ferien! Wenn man alle Wartezeiten dazurechnet gibt das einen Marathon-Reisetag. Und wenn dann etwas nicht so klappt wie es soll stranden wir irgendwo und müssen alles neu organisieren. Wir haben bei der Bootsreise zurück schon damit Bekanntschaft gemacht, dass nicht immer alles so stattfindet wie man es bucht. Wir hatten für ein Boot bezahlt, das, laut Angaben der Agentur, nur 40 Minuten von Gili-T. auf Bali benötigt. Daraus sind schlussendlich anderthalb Stunden geworden (mit Verspätung 2 Std.). So kann's gehen.


 Stroh im Dach 

 

Klimatisch gesehen sind die typischen mit Schilf gedeckten Häuser auf Bali echt erstaunlich angenehm. Es kann draussen noch so heiss sein, drinnen ist es vielfach angenehm. Klar es ist feucht, aber nicht so heiss wie man es an einem 32 Grad Tag erwarten würde. Was man bei diesem Wohnmodell nicht sein darf ist tierscheu. Ein solches Haus ist nie luftdicht abgeschlossen, im Gegenteil. Der Übergang zwischen Wand und Dach ist offen und allenfalls sind auch nicht alle Türen und Fenster ganz gerade im Rahmen. Ganz sicher ist das Bad im Freien. Das heisst WC und Waschbecken sind bestenfalls noch unter dem Dach, die Dusche allerdings ist unter freiem Himmel. Herrlich, Duschen unterm Sternenhimmel! Wenn man wie gesagt, keine Angst vor seinen "Mitbewohnern" hat. Da kann es schon mal sein, dass dich am Morgen in der Dusche ein Frosch begrüsst (Küssen bringt vielfach nichts) oder jemand bereits dein Waschbecken als Toilette benützt hat (so wie unsere Haus-Fledermaus). Ziemlich sicher hat man im Zimmer auch einen oder mehrere Geckos, die dich schon mal mit ihrem ziemlich lautem "Gecko, Gecko"-Ruf wecken oder erschrecken wenn du es das erste Mal hörst. Auch sollte man immer wieder darauf achten was man rumliegen lässt oder es zumindest kontrollieren bevor man es benützt oder anzieht. Der Haus-Gecko interessiert sich nicht für deine Habseligkeiten wenn er mal "Muss". Das ist auch der Grund warum das Moskito-Netz nicht nur äusserst nützlich gegen Mücken ist. Auch die Gefahr am Morgen mit ungewollten Sommersprossen aufzuwachen wird dadurch erheblich gemindert.


Es gibt auch Probleme im Paradies

 

Ja richtig gelesen, auch hier ist nicht alles eitler Sonnenschein. Vermutlich gibt es hier auch noch weitere ernsthafte Störfaktoren, aber was immer wieder sofort ins Auge sticht und dort auch stört ist der herumliegende Müll. Wenn man durch das Land fährt oder auch am Strand, sogar unter Wasser - überall Plastik. Es ist traurig zu sehen, dass hier nicht besser auf die Natur geachtet wird. Aber anscheinend gibt es keine (funktionierende) Müllpolitik und noch schlimmer, der Umweltgedanke ist bei den Menschen noch nicht angekommen. Sie leben immer noch so wie damals als man die Verpackung einfach an den Strassenrand geworfen hat. Nur war die damals aus Bananenblättern und innerhalb kürzester Zeit verrottet. Diese tolle Eigenschaft hat Plastik leider nicht und so liegen am Strand, neben der Strasse, in den Häusereingängen kleinere bis gigantische Haufen mit Müll, die anscheinend auch niemanden richtig stören (ausser meinem Auge). Und mit dem wachsenden Tourismus wird das Problem ja auch nicht kleiner. Alle wollen verpflegt werden und man soll ja bei den Temperaturen viel trinken und die Getränke bekommt man in... genau, Plastikflaschen. Da finde ich es super, dass es Resorts gibt, die weiterdenken und seinen Gästen wiederbefüllbare Behälter anbieten. So wie beim Alam Batu in Kubu. Hier bekommt man am Anfang seines Aufenthaltes eine Alu-Trinkflasche und kann diese jederzeit und gratis am Wasserspender wieder auffüllen. Tolles System, wirklich mitgedacht und hilft den Plastikmüll etwas zu reduzieren!


Kulinarisch

 

Man kann vieles über Indonesien sagen, aber nicht dass man hier schlecht isst. Wir sind seit über zwei Wochen hier und haben kein einziges Mal etwas gegessen, das unseren Gaumen beleidigt hätte (auch unseren Magen nicht). Auch neue, uns unbekannte Gerichte haben uns niemals enttäuscht. Während wir in Kubu von der hauseigenen Küche verwöhnt wurden, haben wir in Ubud und auch auf Gili-T. gerne verschiedene Restaurants ausprobiert. Bevorzugt natürlich Fisch und Meeresfrüchte, aber auch die indonesischen Reis- und Nudelgerichte waren ein kulinarisches Gedicht. Kurzum: wir waren immer äusserst zufrieden und satt.

Von den Preisen her kann man auch gar nicht meckern: ein schöner Teller mit Thunfisch-Steak, Gemüse und Salatbuffet für nicht mal 5 Franken. Freundlich bedient und schön angerichtet, und das alles zum Rauschen der Wellen direkt am Meer. 

Auch die Drinks waren mehr als nur bezahlbar. Zwei Cocktails zum Preis von einem für weniger als 3 Franken in der Happy Hour. (Ist es überhaupt noch eine "Happy Hour" wenn man den ganzen Tag 2 Drinks zum Preis von einem bekommt?)


Insel umrunden

 

Gili T. kann man wunderbar in 1 Stunde mit dem Fahrrad umrunden. Vermietstationen gibt es zu Hauf und bei einem Preis von CHF 3.6 pro Tag lohnt es sich fast nicht zu verhandeln. Frau macht es aber doch, weil es doch zum guten Ton gehört und ich will ja niemanden verärgern. Natürlich kann man auch zu Fuss um die Insel, macht aber weniger Spass, geht länger und man kommt bei der hohen Luftfeuchtigkeit ordentlich ins Schwitzen. Wenn das Wetter passt lohnt es sich im Westen an einer der Bars einen Stopp einzulegen und bei einem kühlen Cocktail den Sonnenuntergang zu beobachten. Wir hatten wettertechnisch leider kein Glück und sind munter weitergeradelt und haben uns den Drink zum Abendessen gegönnt.

 


 Tauchen auf Gili Islands - 14.4.2016

 

Wir waren schon sehr gespannt wie das Tauchen auf den Gilis, im Vergleich zu Bali und auch unseren vorherigen Destinationen, sein würde. Wir haben verschiedenste Meinungen im Vorfeld gehört (da war jede Abstufung drunter von "hammermässig und absolut sehenswert" bis hin zu "alles tot und langweilig"). Meinungen sind ja subjektiv und wir bilden uns gerne die eigene. Darum haben wir uns gleich am Tag nach unserer Ankunft auf Gili T. für einen Tauchgang angemeldet. Es ging nicht weit mit dem Boot, gerade mal ein paar Minuten bis an Gili Air. Leider mussten wir gleich beim Abtauchen schon feststellen, dass die Korallen alles andere als intakt sind. Sehr viel abgestorben und einiges an Korallenbleiche. Dies mag zwar einerseits am El Niño liegen, der dieses Jahr wieder aktiv ist und durch das Aufheizen der Meere sein Unwesen treibt, aber ich denke vieles ist dem Untier Mensch zuzuschreiben. Zu wenig Achtsamkeit einerseits von den Touris, die auf den ufernahen Korallen rumtrampeln und zu wenig Interesse der Einheimischen beim ankern der Boote. Der Anker wird achtlos dort geworfen wo man Lust hat. Dieser zerstört bis er endlich festsitzt unzählige Korallen, den Rest macht dann das durch den Wellengang hin und her wallende Ankerseil. Ein trauriger Anblick der toten Korallen, wie gesagt. Nichtsdestotrotz haben wir in den ersten 10 Minuten bereits eine grosse Schildkröte und eine Muräne gesehen. Grundsätzlich haben wir hier eher grössere Fische und auch andere Meeresbewohner als auf Bali gesehen. Snapper, Thunfische und auch Igelfische haben wir fast bei jedem Tauchgang gesehen. Mitunter auch einige Nacktschnecken, Rochen und Feuerfische. Schön waren auch die grossen Fischschwärme und das absolute Highlight, ein Weissspitzen-Riffhai. 

 


Mango Dive 

 

Auf Empfehlung von Sylvia (sie war bereits im 2013 hier) haben wir uns im Mango Dive & Bungalow (beim Schurl) einquartiert. Leider war der Hausherr nicht zugegen, da er gerade "Ferien" in Österreich macht. Aber wir wurden von seinen Leuten herzlich empfangen. Die Anlage ist klein, so wie wir es mögen. Es hat soweit ich das gesehen habe gerade mal 9 oder 10 Bungalows. Wir haben ein nettes Häuschen mit Freiluft-Bad und kleiner Terrasse erhalten. Die Tauchbasis ist gleich davor, das heisst wir müssen am Morgen zweimal umfallen und stehen mittendrin. Getaucht wird in Kleingruppen von maximal 4 Personen, jede begleitet von einem Tauchguide. Die Divesites werden jeweils am Vorabend bestimmt und man kann sich easy bis zur letzten Minute anmelden. Je nach Lust und Laune. Raus geht es dann mit einem traditionellen indonesischen Boot an die maximal 10 Minuten entfernten Tauchgründe.

Herrlich finde ich, dass man bis um 3 Uhr Nachmittag Frühstück bekommen kann. Da kann man sich schön den Bauch voll schlagen nach dem ersten Tauchgang. 

Ich habe mich vor allem in die Hasenfamilie verliebt. Auf dem ganzen Gelände laufen ca. 15 Hasen in verschiedenen Altersklassen rum, die kleinsten gerade mal eine Woche alt (jööööö). Und dann hat es noch die total relaxte (keine Hasen fressende) Katze namens "Katze".

 


Gili Trawangan - 13.4.2016

 

Also für mich ist Gili T. definitiv die Götterinsel. Wir sind schon drei Tage hier und mich hat erst eine Gelse (Mücke, Mugge) gestochen. Alle anderen klagen, sogar Michi wird mehr geplagt. Und ich? Stichfrei, und das ohne Chemie-Wolke oder Moskito-Netz. Herrlich! Das werde ich auf Bali wieder vermissen. 

 

Die Insel ist motorenfrei. Das heisst die grösste Motorisierung hier ist 1 PS, also Pferdekutsche. Wem das noch zu viel an Speed ist kann ein Fahrrad mieten oder zu Fuss gehen. Ich denke. wenn man langsam läuft ist man in ca. 2 Stunden rund um die Insel gelaufen. Ich geniesse das. Der Verkehr auf Bali mit seinen x-tausend Mopeds war schon recht anstrengend. Vor allem in Ubud, wenn sich Auto um Moped um Bus durch die doch recht engen Strassen schlängeln. Dementsprechend ist auch der Abgas-Pegel, der bei mir schon etwas Kopfschmerz verursacht hat.

 

Gili T. ist weniger Party als erwartet. Zwar ist der Altersdurchschnitt deutlich unter unserem Alter (ich würde sagen das Volk ist zwischen 18 und 25), aber es hat nicht sehr viele Insel-Besucher. Kann sein, dass es daran liegt das Nebensaison ist. Für uns in dieser Hinsicht herrlich, da wir das Fest nicht gesucht haben. Wir sind zum Tauchen und Relaxen hier. Tauchen klappt ganz gut, relaxen leider nicht ganz so sehr. Die Nebensaison wird hier von vielen Hotels für Renovations-Zwecke genutzt, so kommt es, dass links und rechts von unserer Unterkunft eine Baustelle ist, die uns um 7 Uhr mit Kompressor-Lärm und gehämmere aus den Federn reisst (falls wir nicht eh schon um 6 Uhr vom Muhezin wach gesungen wurden). Wir verstehen es ja einerseits, sie möchten arbeiten wenn es noch einigermassen kühl ist, aber niemand möchte doch in den Ferien von Baustellen-Lärm geweckt werden. Die andere etwas (weniger) störende Sache ist der Regen, es ist Regenzeit und dadurch bekommen wir einmal am Tag eine richtige Dusche ab. Es lässt dann so runter, dass innerhalb von Minuten die Strasse überschwemmt ist. Die durchfahrenden Kutschen haben leichtes Spiel (hinterlassen aber eine Fontäne), während man mit dem Rad oder zu Fuss eher zu kämpfen hat. 

 

All diese Faktoren zusammen haben uns entscheiden lassen, dass wir unseren Aufenthalt auf Gili T. abkürzen und wieder ins Alam Batu zurückgehen. Hinzu kommt auch noch der Fakt, dass wir gemerkt haben, dass die Rückreise am letzten Tag von Gili eine doch grössere Strapaze geworden wäre als angenommen.

 


Weiter geht's... - 11.4.2016

 

Heute sind wir von Ubud wieder an die Küste, nach Padangbai gefahren (worden). Entgegen der Empfehlung vom Hotel haben wir uns auf der Strasse ein Ticket für einen Shuttle-Bus und ein Speed Boot auf die Gilis gekauft. Mit dem Fazit: es war um die Hälfte günstiger und der Fahrer super pünktlich. Als wir abgeholt wurden war der Bus erst halb voll, wir haben uns umso mehr gefreut, dass wir nach vorne sitzen durften. Ausblick ohne Sichtverlust. Als wir uns mal kurz umgedreht haben und unsere Mitfahrer gesehen haben war uns auch klar warum: die Alten sitzen vorne! :) ... Hmmm, egal.. Uns ist bei der kurvigen Bergfahrt nicht schlecht geworden, hinter uns ist es hingegen bei jeder Kurve ruhiger geworden. Naja, angekommen sind wir ja alle in Padangbai (die einen weniger grün im Gesicht als die anderen). Dann hiess es erst mal warten (nachdem wir den feuchten Voucher-Fötzel in ein gültiges Ticket umgetauscht hatten). Das Boot hatte Verspätung. Anscheinend keine Seltenheit, da alle gelassen geblieben sind. Irgendwann schrie dann einer: "Boat coming!" Und alle sind auf und los, Gepäck geschnappt und Richtung Jetty. Dort hiess es wieder warten! Eine dreiviertel Stunde (!) sind wir dann dort rumgestanden bis wir endlich aufs Boot konnten. Gefühlt: zu viele Leute für zu wenig Boot. Aber es wurde passend gemacht! Alle passen rein inklusive Gepäck und los ging die Fahrt: knapp drei Stunden von Bali auf Gili Trawangan (via Lombok und Gili Air). Es war heiss, der kleine Venti hat nur minimalst gekühlt. Das Fenster konnte man zwar offen lassen, wurde aber dann und wann durch eine Gischt Wasser überrascht. Fenster geschlossen kam einer Sauna gleich. 

Als wir schlussendlich auf Trawangan angelegt haben ging ein erleichtertes Raunen durch die, auch hier, überdurchschnittlich jungen Mitfahrer/Mitstreiter. Auch wir waren froh, dass wir nach der langen Reise angekommen sind. Auf ins Getümmel der berüchtigten Party-Insel...

 


Ubud - 10.4.2016

 

Der letzte Abend in Ubud ist angebrochen und ich versuche die letzten beiden Tage Revue passieren zu lassen. Wir haben viel gemacht und auch nichts. Trotz seiner touristischen Ader steht hier nach wie vor die bemerkenswerte balinesische Kultur in unzähligen Formen in Vordergrund.

Dennoch war es eine schwere Entscheidung zwischen: "sollen wir unser kleines ruhiges Wohnparadies verlassen und etwas Kultur ansehen oder geniessen wir weiterhin die unglaubliche Villa mit eigenem Pool?" Ein wahres Luxusproblem, das wir wie folgt gelöst haben: nach dem erfrischenden Morgenschwumm haben wir ein reichhaltiges mit-allem-drum-und-dran Frühstück auf unserer Terrasse genossen. Danach haben wir uns ein Moped gemietet und sind in den Monkey Forrest gefahren (ist zwar nur ein Affensprung von unserem Hotel bis dorthin, aber es hat immerhin ein bisschen gekühlt und wir konnten die Gegend ein bisschen ansehen). Dann weiter zur Elefanten Höhle (Tempelanlage), etwas ausserhalb von Ubud, und darauf wieder zurück in unsere Strasse im Herzen von Ubud. Speed Boat für morgen gecheckt, einen kleinen Snack genommen, danach noch eine Runde mit dem Moped gedreht und zurück in unser Ferienparadies. So dies die Kurzfassung unseres Tagesprogrammes. Die lange Version: scheen wars, schaut's euch die Fotos an! :)

 


KaJa Ne

.. so heisst unsere Unterkunft in Ubud und ist der Himmel auf Erden! Worte können dieses Wohnfeeling nicht beschreiben.


Von der Küste nach Ubud - 9.4.2016

 

Nach einer erlebnisreichen Woche im, unter und über Wasser haben wir heute Vormittag das Alam Batu verlassen und haben uns mit Sack und Pack Richtung Ubud aufgemacht. Damit wir auch noch etwas von Land und Leute mitbekommen und nicht nur die Meereswelt beglotzen, haben wir die Fahrt gleich in eine Sightseeing-Tour umgewandelt. Wir sind zuerst Richtung Norden an der Küste weiter, durch weitere kleine Dörfer in denen der Tauch-Tourismus die beste Einnahmequelle zu sein scheint. Der Verkehr auch hier, wie bereits bei unserer Anreise, etwas .. Na wie soll ich es sagen - ungeordnet bis improvisiert. Regeln scheint es nicht viele zu geben, ausser dass die Hupe eines der wichtigsten Accessoires am Auto oder Moped zu sein scheint (ist die Hupe mal kaputt - Auto Totalschaden). Wir schlängeln uns überall hupend durch und vorbei. Bis wir plötzlich rechts abgebogen und auf den Berg gefahren sind. Die Auffahrt ging rassig, mit einer unglaublichen Steigung der Strasse (wir haben die meiste Zeit nur den Himmel durch das Frontfenster gesehen ;). Auch hier dasselbe Spiel - hupen und vorbei an vollbesetzten Mopeds (drei und mehr Personen sind keine Seltenheit), Lastwagen, Erdhaufen, Hunden, Hühnern und und und. Wir passieren unzählige kleine und grössere Dörfer, die vorwiegend aus eher improvisiert scheinenden Hütten und Tempeln bestehen. Die Strassen sind jedoch allgemein nicht im schlechtesten Zustand, wenig Löcher und nahezu immer breit genug für zwei Fahrzeuge. Wir geniessen die Fahrt und bestaunen, das rege Leben, das an unserem Fenster vorbeizieht. Wir sehen Kinder, die in den traditionellen Schuluniformen von der Schule nachhause gehen, Frauen, die am Strassenrand exotische Früchte feilbieten, Bauern, die mit den Mopeds gigantische Ladungen an Bambus auf ihren Mopeds transportieren. Mein Kopf geht wie ein Ping-Pong Ball von rechts nach links, aber die Flut an Eindrücken ist unendlich. 

 

Nach einer mehrstündigen Fahrt (könnte auch eine Berg-Ralley gewesen sein), sind wir dann in einer der Kaffeeplantagen der Insel angekommen. Hier wird der berühmte und auch nicht ganz preiswerte Luwak Kaffee hergestellt. Der Kaffee ist weltweit bekannt und begehrt und das trotz der doch eigenwilligen Herstellungsweise. Die Bohnen werden normal angebaut, dann kommt die Zibetkatze und, um Helge zu zitieren, - "sie isst es auf..". Dann im "Katzeklo" werden die ausgegagsten Bohnen wieder eingesammelt, getrocknet, geröstet und somit zu Kaffee verarbeitet (und teuer in die Welt verkauft). Eine Delikatesse auf die so mancher Kaffeeliebhaber schwört. Auch wir haben uns es natürlich nicht nehmen lassen und haben die verschiedensten Kaffeearten und auch Teesorten der Plantage degustiert (sozusagen fachmännisch durchgeschlürft). Ein Gläschen Kaffeepulver des Katzenkaffees haben wir dann gekauft und werden diesen Zuhause gerne an Interessenten servieren - soll heissen: macht euch selbst ein Bild des Geschmackserlebnisses.

 

Weiter ging die lustige Fahrt - nächster Halt: der Gunung Kawi Tempel. 300 Stufen muss man überwinden, um an den Eingang zu kommen (was aber easy erscheint im Gegensatz zu den Ausweichmanövern, die man hinlegen muss, um an den unzähligen Strassenverkäufern vorbeizukommen, die den Weg dorthin säumen). Den traditionellen Sarong hatten wir natürlich dabei und angezogen (man will ja keine bösen Geister mit seinen blassen,  mit Moskitostichen übersäten Beinen heraufbeschwören). Sicherheitshalber auch noch ein bisschen heiliges Wasser über den Kopf wedeln, damit garantiert nichts passiert und rein in die heiligen Hallen. Der Tempel liegt eingebettet in ein üpig  grün bewachsenes Tal und ist eines der grössten und ältesten Monumente Balis. Die erstaunlichen steinernen candi (Schreine) wurden zu beiden Seiten des Pakrisan-Flusstals in den Felsen gehauen. Die 10 grossen Altäre, die man dort findet, sind alle in harter Handarbeit aus der nakten Klippenwand gemeiselt worden und liegen in 7 Meter hohen Nischen. Die dahinter liegenden Grabstätten sind jene des Königs Anak Wunsu und seiner beliebtesten Frauen. 

 

Die Halbtages-Sighseeing-Tour endet schliesslich in Ubud, wo wir zwei Nächte verbringen werden.

 


In der Waschmaschine - 7.4.2016

 

Gestern hatten wir unseren zweiten Nachttauchgang. Das Meer war am Tag zwar relativ ruhig, am Abend hatte es aber noch das Gefühl es müsste sich aufbäumen und auspowern. Dies hatte zur Folge, dass mich beim Einstieg eine Welle, im wahrsten Sinne des Wortes, auf dem falschen Fuss erwischte und ich bäuchlings wieder zurück ans Ufer gespült wurde. Mit all dem Krempel, den man beim Tauchen so anhat. Und schon kam die nächste Welle und ich war in der Waschmaschine (gurgel - Waschgang extra dreckig). Ich schaffte es zwar mit Hilfe des Guides mich wieder auf- und herzurichten, aber der Tauchgang danach war nicht so entspannt wie sonst. Irgendwie schwappte es immer noch in mir. Durch das Gefühl des Ungleichgewichts habe ich dann irgendwann auch das Gefühl für links und rechts verloren. Und das Blenden der Taucherlampen, oder noch schlimmer das Herumfuchteln wenn jemand was Tolles gesehen hatte, hat mich dann so aus der Fassung gebracht, dass ich den Tauchgang abbrechen musste (Waschgang beendet, Sonja fertig). Es wankte mit mir auch über Wasser und in der Dusche noch weiter. Den Boden gefunden habe ich erst wieder als uns köstliche Spare Rips und Maiskolben vom Grill serviert wurden (yummy). 

 


Unser Leben im Alam Batu 

 

Das Alam Batu ist ein kleines gemütliches Tauch-Resort zwischen Tulamben und Kubu, an der Nordküste Balis. Gerade mal 11 Bungalows (Alang-Alang) verteilen sich im wunderschön gestalteten grünen Garten, direkt am Meer. Perfekt fügen sie sich dort in das Landschaftsbild ein und bieten sowohl Sicht aufs Meer sowie auch auf den Vulkan Gunung Agung, der sich im Landesinneren majestätisch emporhebt. Dem Vulkan ist es auch zu verdanken, dass sich das Resort an einer wunderschönen Bucht mit schwarzem Kiesstrand befindet. Die mit Palmenblättern bedeckten Bungalows sind äusserst geräumig, mit grossem Schlafzimmer und einem Badezimmer unter freiem Himmel. Wenn man am Abend duscht kann man die Sterne und Fledermäuse beobachten (oder sie beobachten dich). Auch die Terrasse ist sehr gross und ladet zum Verweilen oder Morgensport ein (Wenn man mal rausgefunden hat, dass es nicht sehr schlau ist seinen Sonnengruss in der Ameisenstrasse zu machen, dann macht es sogar noch richtig Spass). Der Infinity Pool in der Mitte des Resorts lädt zum Entspannen ein. Bequeme Sonnenliegen und überdachte kuschelige Zweier-Liegeplätze sind genügend vorhanden.

 

Nicht vergessen darf ich das göttliche Spa, welches sich im hinteren Teil der Anlage befindet. Angeboten werden Massagen und Body-Peelings, welche durch die professionellen Hände der freundlichen Ladies aufgetragen und angewandt werden. Nach einem „gestressten“ Tag eine absolut göttliche Herrlichkeit, die man sich nicht entgehen lassen sollte.

 

Tauchen kann man nach Lust und Laune, einfach rechtzeitig in einer der Tafeln eintragen wenn man auf eine geführte Tour mitkommen möchte oder sonst einfach selbst sein Zeug schnappen und ins Hausriff gehen, das sich direkt vor dem Resort erstreckt. Das Hausriff ist bewachsen mit verschiedensten und farbigen Korallen (selten habe ich so grosse Gorgonien gesehen). Es tümmeln sich Fische in jeder Grösse, Art und Farbe zwischen Tisch-, Fächer-, Faden-, und und und –Korallen. Man kann sich kaum satt sehen. Mit gutem Auge sieht man auch die eine oder andere Nacktschnecke, die sich in diesen Gewässern in verschiedensten Ausführungen zeigen. Wir hatten Glück unter anderem auch Adlerrochen, Büffelkopf-Papageifische, Oktopusse, Langusten zu sehen. Und dies alles im Hausriff. Vieles weitere wie Muränen, Bandaale, Rhinopias, Skorpionfische, Schildkröten, Feuerfische uvm. Sieht man bei einem der Tauchgänge, die man vom Boot aus machen kann. Tauchplätze wie „Baywatch“ und „Dreamland“ halten was die Namen versprechen. Auch sollte man es nicht verpassen die berühmte USAT Liberty vor Tulamben zu betauchen. Ein Versorgungsschiff der US Army, das im 1942 auf Bali gestrandet ist und 1963 durch den Vulkanausbruch ins Meer gerutscht ist. Nun liegt das Wrack dort auf ca. 25m und ist wunderschön bewachsen und bietet den idealen Lebensraum für verschiedenste Meerestiere.

 

Das Alam Batu liegt zwar abgelegen (mit dem Moped ist es ca. 10 Minuten bis nach Tulamben) aber wir haben uns keine Minute verlassen gefühlt. Das Team verbindet die balinesische und moderne Lebensweise ideal und bietet somit eine familiäre Atmosphäre. Ich denke der Begriff Familie trifft es auch sehr gut, wenn man weiss, dass die nahezu alle der rund 50 Angestellten bereits seit Anbeginn des Resorts (und damit schliesst sich auch die Erbauung mit ein) dabei ist. Und das sind immerhin bereits 12 Jahre.

 


Bali - Kubu

 

Als wir in Kubu aus dem Auto steigen haut es uns fast um. Es ist feucht-schwül, wie wir es die letzten beiden Tage noch nicht erlebt haben. Ein Gewitter soll aufziehen, keine Seltenheit um diese Jahreszeit (es ist Regenzeit). Wir sind nach einer fast 3-stündigen Fahrt im Alam Batu Resort angekommen. Hier bleiben wir ein Woche und geniessen das (fast) süsse Nichtstun im und am Meer. 

 

Die Anreise war unkompliziert und total in Plan. Ohne Zeitverlust vom Hotel, zum Flughafen, in den Flieger und schwups, 2.5 Stunden später waren wir auf der Insel. Immigration und Koffer-Abholung speditiv erledigt, waren wir kurze Zeit nach der Landung schon am Meeting Point, wo Made, unser Fahrer, schon wartete. Gesprächig war er nicht, aber ein speditiver Fahrer. Durch lebendige Dörfer, grüne Reisfelder und über hügelige Bergstrassen hat er uns, mit latenter Geschwindigkeitsübertretung (obwohl Schilder gab es keine) sicher an den Zielort gebracht. Und das mit eigentlich nicht mehr zu gebrauchenden Stossdämpfern (falls sie überhaupt vorhanden waren).

 


Singapur

 

Es fühlt sich noch unwirklich an, als wir beim ersten Bier in einer der vielzähligen Bars am Clarke Quay sitzen. Vielleicht liegt es am "Kölsch" das wir trinken, vielleicht daran, dass wir noch in unseren Reiseklamotten hier sitzen, weil das Zimmer nicht bereit ist. Ganz sicher aber daran, dass es keinen Tag her ist an dem wir noch in einem ganz anderen Teil der Welt waren. Zack, und wir sind aus dem, zwar frühlingshaften aber frischen Schwizerländle, in der feuchten Schwüle von Singapur gelandet. Damit will ich nicht sagen, dass der Flug wie im Flug vergangen ist. Es waren doch immerhin 26 Stunden von Tür zu Tür. Aber es ist doch immer wieder eine kleine Sensation wie schnell man von einem Ort zu einem komplett anderen kommt. Kulturschock lässt grüssen! 

 

Unser Zimmer ist herrlich - direkter Blick auf die bekanntesten Sehenswürdigkeiten (den Singapore Flyer, das Marina Bay Sands, die Esplanade Theater und die ganze Bay) - wunderhübsch! Das Fullerton Hotel war früher die Post-Stelle in Singapur, erbaut 1928. Als "Nebenjob" war sie auch noch der Leuchtturm und hat Schiffe sicher in den Hafen geleitet. Während der oberste Teil, die Leuchte mittlerweile in einem Museum steht, kann man über die noch bestehende Wendeltreppe bis ganz nach oben gehen und dort, in der inzwischen entstandenen "Lighthouse Bar", einen Cocktail mit Sicht auf die Marina Bay geniessen.  Nachdem Singapur als eine der Städte mit den weltweit höchsten Lebenserhaltungskosten gilt, ist das Abendessen hier zwar kein Schnäppchen, aber eine absolute Gaumenfreude. Zusammen mit dem Ausblick einfach eine unschlagbare und bleibende Erinnerung. 

 

Der Stadtstaat zählt mit mehr als 11 Millionen Touristen pro Jahr zu den zehn meistbesuchten Städten der Welt. Wenn man wenig Zeit hat, und die Stadt zu heiss und zu gross ist zum Rumlatschen, setzt man sich am besten in den Touri-Bus. Klimatisierter Tour-Guide auf Rädern (Klima zumindest im Inneren des Busses, oben verspricht der Fahrtwind Abkühlung). Super Sache! Haben wir gemacht und uns in die interessantesten Ecken der Stadt kutschieren lassen.  Vom oberen Deck konnten wir alles genau sehen und die nette Dame im Kopfhörer gab uns noch interessante Details dazu preis. Der Name „Singapur“ entstammt dem Sanskrit und setzt sich zusammen aus Singha („Löwe“) und Pura („Stadt“), bedeutet also Löwenstadt. Deshalb ist das Wahrzeichen der Stadt am Meer auch der Merlion, ein Fabelwesen mit einem Löwenkopf und einem Fischkörper. Der Touri-Bus bringt uns vorbei an der Orchard Road, die bekannteste Einkaufsmeile Singapurs, am Botanischen Garten, am Merlion Park mit besagtem Löwenfischwesen, in Chinatown, und und und. Im indischen Viertel steigen wir aus und bewundern die bunten Häuser, die aufwendig dekorierten Tempel und die schön gekleideten Damen auf ihren Einkaufstouren.

 

Den Abschluss der Tour haben wir in unserer Bar des Vertrauens mit dem obligaten Kölsch (heute ohne Lime- oder Algenzusatz) ausklingen lassen. Von hier aus kann man das wuselige Treiben im angrenzendem Bankenviertel verfolgen oder die vorbeigehenden Touristen mustern. Wenn man Glück hat, kann es auch sein, dass plötzlich eine Schildkröte aus dem Grün des Flusswassers neben der Bar auftaucht um Luft zu schnappen.

 

Unsere Tage in Singapur sind gezählt.. Es geht weiter auf die Götterinsel...

 


Los geht's (noch nicht) - 30.3.2016

 

Leichte Verzweiflung machte sich breit, als wir am Flughafen in Zürich ankommen und auf der Anzeigetafel sehen, dass der Flieger nach Singapur 5 Stunden Verspätung hat! Wieso das denn??!! Die Frage hat sich schnell geklärt - technische Panne beim Flieger in Singapur, es musste ein neuer Flieger geschickt werden und wir sind die Gelackmeierten und müssen warten. Hmm, na wenigstens sollte der Vogel dann funktionieren. Der 30 Franken Gutschein als Entschädigung ist schnell verfuttert und die feinen grossen Schachteln Lindt-Pralinees (auch zur Besänftigung der enttäuschten Gemüter) haben wir jetzt noch im Koffer, zumindest den Grossteil (ich „darf“ ja neben meinem Schoggi-Nicht-Liebhaber alles alleine verputzen). 

 

Aber irgendwann haben wir es schlussendlich doch geschafft und sind nach einem unspektakulären wenn auch langem Flug im Insel- und Stadt-Staat Singapur angekommen. Endlich können unsere heiss erwarteten Ferien beginnen!